Hedgefonds-Gebühren verschlingen fast die Hälfte der Gewinne
Investoren von Hedgefonds haben seit den Anfängen der Branche vor über 50 Jahren fast die Hälfte ihrer Gewinne als Gebühren gezahlt, wie aktuelle Daten von LCH Investments zeigen.
Seit 1969 erzielten Hedgefondsmanager vor Gebühren Gesamterträge von 3,7 Billionen US-Dollar – davon wurden 1,8 Billionen Dollar oder etwa 49 Prozent als Gebühren einbehalten, wie eine aktuelle Auswertung von LCH Investments zeigt. Bis zum Jahr 2000 beliefen sich die Gebühren auf etwa ein Drittel der Gewinne, seitdem sind sie auf die Hälfte gestiegen, erklärt Rick Sopher, CEO von Edmond de Rothschild Capital Holdings und Vorsitzender von LCH Investments. "Während die Renditen sanken, stiegen die Gebühren."
Rekordgewinne 2024
Im Vorjahr erzielten die 20 erfolgreichsten Hedgefonds Rekordgewinne, wie LCH berichtet. Die Top-20-Manager der Branche verbuchten 2024 Gesamterträge von 93,7 Milliarden Dollar – deutlich mehr als die 67 Milliarden Dollar im Jahr 2023. Ihre gewichteten Renditen lagen bei 13,1 Prozent, verglichen mit durchschnittlichen 8,3 Prozent für alle Hedgefonds.
Traditionell verwendeten Hedgefonds ein "Zwei-und-Zwanzig"-Modell, bei dem Investoren zwei Prozent Verwaltungsgebühren und 20 Prozent Performance-Gebühren zahlten. Seit der Finanzkrise steht dieses Modell jedoch unter Druck. Die höheren Gebühren der letzten Jahrzehnte resultieren vor allem aus gestiegenen Verwaltungsgebühren, die mittlerweile fast 30 Prozent der Bruttogewinne ausmachen, im Vergleich zu weniger als zehn Prozent in den 1970er Jahren.
Besonders Multi-Manager-Plattformen treiben die Gebühren nach oben. Sie belasten Investoren direkt mit Kosten wie Büromieten, Technologie, Gehältern und Boni, die drei bis zehn Prozent des verwalteten Vermögens betragen können. Zusätzlich wird eine Performance-Gebühr von 20 bis 30 Prozent erhoben. (mb)