Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat ein Bußgeld gegen die Fondsgesellschaft DWS verhängt. Dies teilte die Fondstochter der Deutschen Bank mit. Demnach hätten die Ermittler im Zuge der Untersuchung rund um die Greenwashing-Vorwürfe "eine fahrlässige Ordnungswidrigkeit festgestellt". Die Staatsanwaltschaft habe Defizite im Hinblick auf bestimmte ESG-bezogene Dokumentations- und Kontrollprozesse, Verfahrensweisen und Marketingäußerungen festgestellt.

Die DWS akzeptiere das Bußgeld, teilte die Gesellschaft mit. "Dass unser Marketing in der Vergangenheit teilweise überschwänglich war, haben wir in den vergangenen Jahren bereits öffentlich gesagt", heißt es in der Mitteilung. "Wir haben die internen Dokumentations- und Kontrollprozesse bereits verbessert und werden auch weiterhin daran arbeiten, hier weitere Fortschritte zu machen. Wir haben während der gesamten Untersuchung umfassend kooperiert."

25 Millionen Euro Strafe
Wie hoch die Buße ausfällt, teilte die DWS zunächst nicht mit. Den Nachrichtenagenturen "Bloomberg" und "dpa" zufolge beziffert sich die Höhe auf 25 Millionen Euro. Die DWS bestätigte die Summe auf Nachfrage von FONDS professionell ONLINE. Die "Einigung mit der Staatsanwaltschaft hat keine Auswirkungen auf das Finanzergebnis im ersten Quartal 2025, da wir bereits zuvor entsprechende Rückstellungen gebildet haben", heißt es in der Mitteilung lediglich.

Die Fondstochter der Deutschen Bank sieht sich seit längerer Zeit mit Anschuldigungen konfrontiert, Fonds als nachhaltiger und grüner beworben zu haben, als sie tatsächlich waren. Die Staatsanwaltschaft hatte daher im Mai 2022 zum ersten Mal die Geschäftsräume der DWS im Rahmen ihrer Ermittlungen durchsucht. Anfang 2024 gab es weitere Durchsuchungen. Die frühere Nachhaltigkeitsbeauftragte Desiree Fixler war im August 2021 mit diesen Vorwürfen an die Öffentlichkeit gegangen. Die DWS hatte ein Fehlverhalten stets bestritten.

Hohe Buße in den USA
Die US-Börsenaufsicht SEC hatte im September 2023 eine Strafzahlung in Höhe von insgesamt 25 Millionen Dollar gegen die DWS verhängt. Davon waren 19 Millionen Dollar wegen der Greenwashing-Vorwürfe erhoben worden, der Rest wegen Defiziten bei der Geldwäschebekämpfung. Die SEC sah es als erwiesen an, dass die DWS "wesentliche irreführende Aussagen" zur Einbeziehung von ESG-Faktoren gemacht habe. (ert)