Geldsegen: Über eine Milliarde US-Dollar für Österreichs Start-ups
Start-ups leiden ebenfalls unter der Konjunkturdelle. Sie kommen momentan schwerer an Finanzierungen. Laut einem Bericht waren die Geldgeber im Jahr 2024 vorsichtig. Offenbar konnten Österreichs Unternehmen aber eine Ausnahme verbuchen.
Österreichische Innovations-Unternehmen konnten im vierten Quartal 2024 über eine Milliarde US-Dollar (rund 0,97 Milliarden Euro) an Risikokapital (Venture Capital) einnehmen, nach 59 Millionen im Quartal davor. Das geht aus einem Bericht von Venionaire Capital hervor. Damit liegt das Land in Europa auf Rang vier beim eingesammelten Risikokapital hinter Großbritannien mit 6,4 Milliarden, Frankreich mit 1,9 Milliarden und Deutschland mit 1,4 Milliarden US-Dollar.
Der Aufstieg Österreichs in dem Ranking ist laut den Angaben auf einen Einzeldeal zurückzuführen: RP Global mit Sitz in Wien konnte im Oktober ein Investment in Höhe von 480 Millionen Euro an Land ziehen, die größte Venture-Capital-Runde europaweit in diesem Quartal, nach Beobachtung von Venionaire. RP ist ein Entwickler im Bereich der erneuerbaren Energien, der auf Solar- und Windstrom sowie auf Wasserkraft spezialisiert ist.
Kapitalbeschaffung momentan nicht leicht
Gründer müssen sich laut dem Venionaire-Bericht momentan aber mit Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung auseinandersetzen. So offerieren Business Angels für die Zusammenarbeit derzeit weniger vorteilhafte Konditionen. Insgesamt seien die Investoren angesichts der global schwierigen konjunkturellen Lage vorsichtig. Sie investieren zum Beispiel aktuell lieber in späte Unternehmensphasen. Wer auf Frühphaseninvestitionen angewiesen ist, hat es bei den Geldgebern hingegen derzeit eher schwer. Auch dürfte laut dem Bericht die Zahl der VC-Fonds sinken. Weniger, dafür große Fonds, lautet demnach der Trend, was ebenfalls Druck auf die Gründerszene ausübt.
Im vierten Quartal 2024 wurde in Europa Risikokapital in Höhe von 16,5 Milliarden US-Dollar investiert. Das ist zwar eine Erholung um 50 Prozent zum dritten Quartal, verglichen mit dem vierten Quartal 2023 steht jedoch ein Minus von gut 16 Prozent zu Buche. Man sehe eine Erholung, aber die Vorzeichen deuten laut Venionaire weiter einen schwierigen Markt an. (eml)