Die Zahl der heimischen Geldinstitute und deren Zweigstellen ist weiter im Sinkflug. Dies zeigen aktuelle Daten der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Vom dritten Quartal 2021 bis zum dritten Quartal 2022 sind insgesamt 31 Banken und 121 Zweigstellen von der Landkarte verschwunden. Dabei trifft es nicht alle Sektoren gleichermaßen. So zeigt ein Blick auf die Zahlen, dass der Rückgang im Bereich der Bankinstitute in diesem Zeitraum ausschließlich auf den Raiffeisensektor zurückzuführen ist. Insgesamt verfügt der Raiffeisensektor aktuell über 321 Banken, vor zehn Jahren waren es noch 523.

Viele Fusionen
Kaum eine Woche vergeht, in der die FMA-Datenbank zu den Konzessionserlöschungen keine Meldung zu einer Verschmelzung zwischen zwei oder mehreren Raiffeisenbanken veröffentlicht. Jüngstes Beispiel im Oktober war etwa die Zusammenlegung der Raiffeisenbank Anif-Niederalm eGen mit der übernehmenden Raiffeisenbank Grödig eGen – nunmehr Raiffeisenbank Untersberg eGen. Neben den 31 Banken verringerte sich im Bereich des Raiffeisensektors die Zahl der Filialen um insgesamt 59. Dahinter liegt der Sparkassensektor mit einem Rückgang von 28 Zweigstellen, gefolgt von Aktienbanken und Bankiers mit 26. Insgesamt gibt es in Österreich laut OeNB-Statistik übrigens 424 Banken mit 3.328 Zweigstellen. 

Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich somit die Zahl der Banken in Österreich um 274 Banken oder 39 Prozent verringert. Ähnlich verhält es sich auch bei einem Blick auf die Zweigstellen, deren Anzahl ist innerhalb der vergangenen zehn Jahre um 1.106 oder 24 Prozent gesunken. Fusionen im Genossenschaftssektor dürften die Entwicklung künftig wohl noch weiter vorantreiben. Experten gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren rund 40 Prozent der aktuell noch in Betrieb befindlichen Bankfilialen zusperren werden. (gp)