Die Allianz prüft angeblich Optionen für ihre Fondstochter Allianz Global Investors (AGI). Das berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" und beruft sich auf informierte Kreise. Dahinter stehe das Ziel des Versicherers, im Asset Management zu wachsen. Zu den Überlegungen, die sich noch im Anfangsstadium befinden, zählen demnach Fusionen und Partnerschaften. Allianz plane derzeit aber weder einen vollständigen noch einen Mehrheitsverkauf, hieß es.

Die Nachrichtenagentur "Reuters" hatte ebenfalls unter Berufung auf Kreise berichtet, dass die Allianz unter anderem über eine Fusion oder einen Teilverkauf der Sparte nachdenke. Dabei suche der Mutterkonzern nach geeigneten Übernahmezielen, aber auch nach Partnern für eine Beteiligung, um das Wachstum zu stärken. Die Pläne hätten ein konkretes Stadium erreicht, hieß es weiter. Mit einem schnellen Deal sei aber nicht zu rechnen. Ein Sprecher der Allianz lehnte einen Kommentar ab.

Pimco außen vor
Allianz Global Investors verwaltete Ende Juni 555 Milliarden Euro, davon 389 Milliarden Euro für Kunden außerhalb des Versicherungskonzerns. Investmentbanker taxieren den Wert der Gesellschaft "Reuters" zufolge auf rund vier Milliarden Euro. Die auf Anleihen spezialisierte Allianz-Tochter Pimco verwaltet 1,4 Billionen Euro für Dritte. Pimco ist den Berichten zufolge nicht Teil der Pläne.

Laut früheren Berichten hatte die Allianz für ihre Fondstochter bereits in Asien nach Beteiligungsmöglichkeiten Ausschau gehalten. In der Asset-Management-Branche ist eine Konsolidierung im Gange, angetrieben vom Trend in Richtung passiver Produkte und niedrigerer Preise. BNP Paribas hatte unlängst den Kauf der Asset-Management-Sparte von Axa angekündigt. Der Branchenriese Amundi war auch auf Einkaufstour gegangen.

In Turbulenzen geraten
Allianz Global Investors war aufgrund eines Skandals mit Hedgefonds-Strategien in den USA in Bedrängnis geraten. Wie sich herausstellte, hatten die Manager der Strategien riskanter investiert als angegeben und Verluste vertuscht. Mehrere US-Pensionsfonds und Investoren klagten auf Schadenersatz in Höhe von fast sechs Milliarden Dollar. Der Versicherer einigte sich mit den Klägern. Allianz Global Investors musste zudem das Geschäft in den USA abgeben. (Bloomberg/ert)