FTX-Pleite: Auch österreichische Unternehmen unter den Gläubigern
Von der milliardenschweren Insolvenz der Kryptobörse FTX sind auch österreichische Unternehmen betroffen. Die heimische Finanzmarktaufsicht FMA steht im Unterschied zur deutschen Bafin aber nicht auf der Liste.
Während Ermittler weiter nach Geldern der im November 2022 in die Insolvenz gegangenen US-Kryptowährungsbörse FTX suchen, gibt es Einblick in die Gläubigerliste. Ein Anwalt von FTX hat eine 116 Seiten umfassende Datei mit Namen von Unternehmen und Behörden veröffentlicht (externer Link mit Download-Möglichkeit). Es handelt sich um einen kleinen Teil der Gläubiger – Daten von über 9,6 Millionen Kunden wurden geschwärzt.
In Österreich dürfte von der FTX-Pleite demnach die Rechtsanwaltskanzlei Binder Grösswang ebenso betroffen sein wie die EY Law GmbH Pelzmann Gall Größ und der Motorsportticketanbieter Grand Prix Tickets in Spielberg. Auch das Softwareunternehmen Apilayer steht auf dieser Liste.
Aufseher vieler Länder auf der Liste
Behördennamen aus Österreich scheinen nicht auf – im Unterschied zu vielen anderen Ländern. Neben zahlreichen Marktaufsichten zwischen Antigua, Japan und Nigeria müssen sich in Deutschland die Bafin ebenso mit dem Fall beschäftigen wie ihre Pendants in der Schweiz und in Liechtenstein.
Aus Deutschland scheinen auf dem Papier außerdem unter anderem die Volksbank Bayern Mitte, die Deutsche Bank, der Vermögensverwalter CM‐Equity und der Spezialversicherer HDI Global Speciality auf.
Große Marktteilnehmer
International gehören zahlreiche namhafte IT- und Finanzmarktteilnehmer zu den Gläubigern: Apple und Google finden sich ebenso darunter wie die Banken Goldman Sachs, HSBC, JPMorgan Chase, Wells Fargo oder der Versicherer Zurich. Auch die Altersvorsorgeeinrichtung Ontario Teacher Pension Plan (OTTP) wird aufgeführt.
Zahlen zu möglichen Verlusten der Gläubiger scheinen in dem Register nicht auf. Nach behördlichen Unterlagen könnte der Verbleib von bis zu zehn Milliarden US-Dollar fraglich sein. Ermittler sind auf der Suche nach dem Geld. Laut jüngsten Informationen konnten die Insolvenzverwalter bisher rund fünf Milliarden Dollar ausfindig machen. Gegen den Gründer von FTX, Sam Bankman-Fried, wird unter anderem wegen Betrugs ermittelt. (eml)