Die US-Fondsgesellschaft Franklin Templeton hat von der Luxemburger Finanzaufsicht CSSF die Genehmigung für die Auflage des ersten vollständig tokenisierten OGAW- respektive UCITS-Fonds auf einer öffentlichen Blockchain erhalten. Das geht aus einer im Großherzogtum veröffentlichten Mitteilung der Gesellschaft hervor, die der Redaktion vorliegt. Die Anteile des Fonds werden über die hauseigene Blockchain-fähige "Digital Assets"-Plattform ausgegeben, wodurch die Anleger von der Transparenz, Sicherheit, Genauigkeit und Unmittelbarkeit profitieren sollen, die durch die Blockchain-Technologie ermöglicht würden, heißt es dazu von Franklin Templeton.

Der Fonds, der in den nächsten Monaten aufgelegt werden soll, werde damit der erste tokenisierte OGAW-Fonds auf einer öffentlichen Blockchain sein, der unternehmenseigene Technologien in Luxemburg nutze. Das Produkt soll – vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung – in ganz Europa vertrieben werden.

Praxistest bereits erbracht
Umwälzende Technologien und Innovationen im Finanzdienstleistungsbereich würden die Branche neu formen und die Regeln zur Gewinnung, Sicherung und Betreuung von Kunden verändern, erklärte dazu Sandy Kaul, Head of Digital Assets and Industry Advisory Services bei Franklin Templeton. Das Unternehmen habe sich über die vergangenen vier Jahre hinweg die nötigen Ressourcen und das Fachwissen erarbeitet, um solche Lösungen zu entwickeln, heißt es in der Mitteilung weiter. Dazu gehörten auch die entsprechenden Strukturen in Bezug auf Regulierung, Verwahrung und Erstellung digitaler Wallets und nicht zuletzt die erforderlichen Rechts- und Risikomanagementkapazitäten.

Den Praxistest haben die Amerikaner bereits auf ihrem Heimatmarkt erbracht: Im April 2021 hatte Franklin Templeton den "Franklin OnChain U.S. Government Money Fund" aufgelegt, den ersten in den USA registrierten Investmentfonds, der eine öffentliche Blockchain zur Verarbeitung von Transaktionen und zur Aufzeichnung des Anteilsbesitzes nutzt. (hh)