FMA verhängt hohe Strafe gegen Hypo Vorarlberg
Die Hypo Vorarlberg muss sich mit einer Strafe in Höhe von etwa 800.000 Euro seitens der FMA rund um Geldwäschestandards auseinandersetzen.
Die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) hat gegen die Hypo Vorarlberg Bank AG eine Geldstrafe von 791.000 Euro verhängt. Grund sind Verstöße gegen das Finanzmarkt-Geldwäsche-Gesetz (FM-GwG). Die Verfehlungen sind laut der Behörde aus einer Korrespondenzbankbeziehung entstanden, wobei es um Treuhandveranlagungen und Zahlungsausführungen ging.
Bei den Veranlagungskonten habe die Hypo Vorarlberg die Herkunft der dort veranlagten Gelder nicht ausreichend geprüft, schreibt die FMA auf ihrer Seite. Zum anderen habe es bei den Zahlungsverkehrskonten keine risikobasierte kontinuierliche Überwachung gegeben. Das Straferkenntnis ist nicht rechtskräftig. Die Führung der Hypo Vorarlberg ist der Ansicht, dass die Maßnahmen gesetzeskonform waren. Man werde Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einbringen.
Strafe aus Prüfung von 2020
Die Strafe geht laut Hypo auf eine Vor-Ort-Prüfung der FMA im Februar 2020 zurück. Im Zahlungsverkehr sei die Korrespondenzbankbeziehung bereits 2019 beendet gewesen, also vor der FMA-Prüfung, wie das Kreditinstitut mitteilt. Im Veranlagungsbereich sind laut Hypo vier Konten mit einem Gesamtveranlagungsvolumen von 1,2 Millionen Euro betroffen.
Nach Auffassung der Hypo sagt die Behörde, dass die Bank überprüfen hätte müssen, ob die auf den Konten ausgeführten Transaktionen tatsächlich mit dem Muster zusammenpassen, das aufgrund der vorhandenen KYC-Informationen (Know Your Customer) erwartbar war. Man hätte also auf ungewöhnliche Aktivitäten oder Abweichungen vom vereinbarten Zweck der Korrespondenzbankbeziehung achten müssen. Die Hypo betont hingegen in einer Aussendung, dass die Korrespondenzbank aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) stammte und gesetzlich denselben Geldwäscheregeln wie ein österreichisches Institut unterworfen war.
Dem Vernehmen nach handelt es sich bei der Korrespondenzbank um die ehemalige Hypo-Vorarlberg-Tochter in Liechtenstein. Diese wurde 2009 von der Valartis Bank Liechtenstein übernommen, die ihrerseits 2017 an den chinesischen Luxusgüterkonzern Citychamp Watch & Jewellery Group verkauft wurde und heute als Bendura Bank firmiert. Bei der Hypo nahm man auf Nachfrage von einer Nennung der Bank Abstand.
Erneut im Clinch mit FMA
Die Hypo Vorarlberg musste sich in den vergangenen Jahren bereits mit Problemen aus dem Bereich auseinandersetzen, weil sie in den 2016 veröffentlichten "Panama Papers" auftauchte. Strafen, die in diesem Zusammenhang ausgestellt wurden, hob der Verwaltungsgerichtshof 2021 auf. Dieses Jahr befand sich die Bank erneut in den Schlagzeilen, weil sie entgegen der Warnungen der internen Revision Kredite an den Immobilieninvestor René Benko und dessen Unternehmen, die Signa Gruppe, vergab. (eml)