FMA-Chef zieht Bewerbung zurück
Der Co-Vorstand der Finanzmarktaufsicht (FMA), Eduard Müller, strebt doch keine weitere Amtszeit als FMA-Chef an.
Nach der Einstellung von Ermittlungen gegen den ehemaligen Finanzminister und nunmehrigen Co-Vorstand der Finanzmarktaufsicht (FMA), Eduard Müller, hat dieser seine Bewerbung für eine neue Amtszeit als Aufseher zurückgezogen. Das sagte Müller am Montagabend (17.6.) vor Journalisten in Wien.
Laut eigenen Angaben hat Müller sich im Mai innerhalb der Frist aus strategischen Gründen beworben. Eine Nichtbewerbung hätte während des laufenden Verfahrens wie ein Schuldeingeständnis gewirkt, so der FMA-Vorstand. Nach der Einstellung des Verfahrens habe er den Rückzug eingereicht.
Über weitere Karrierepläne sprach Müller, der die FMA gemeinsam mit Helmut Ettl leitet, nicht. Er habe sich auch nicht für einen Posten in der EU-Geldwäschebehörde Amla beworben, die sich im Aufbau befindet.
Müller (ÖVP) war 2019/2020 Finanzminister in der Kurzzeit-Expertenregierung unter Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und davor Sektionschef im Finanzministerium. Er geriet im Rahmen des laufenden Casinos-Austria-Ermittlungsverfahrens (Casag-Verfahren) unter Druck, bei dem Absprachen zwischen Politik und der Glücksspielbranche im Raum stehen. Thomas Schmid, ehemaliger Vorstand der staatlichen Beteiligungsagentur ÖBAG, der eine zentrale Rolle in der Causa spielt und Kronzeuge werden möchte, hatte Müller belastet und ausgesagt, Müller habe als Sektionschef für das Finanzministerium Rechnungen für Beratungsleistungen zugunsten der ÖVP freigegeben. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) stellte das Verfahren gegen Müller Ende Mai ein. (eml)
Kommentare
Eduard Müller
AntwortenBedenkt man wieviele Anschuldigungen von der Opposition in den letzten Jahren erhoben wurden und wie viele Karrieren (und Familien) dadurch belastet, verhindert und zerstört wurden so ist das ein weiteres Beispiel wie man (Oppositions-)Politik NICHT machen sollte.
hkoch@inode.at am 18.06.24 um 14:48