Flossbach von Storch gehört jetzt zwei Familienstiftungen
Bert Flossbach und Kurt von Storch halten mit rund 90 Prozent die Mehrheit an Deutschlands größtem bankenunabhängigen Vermögensverwalter. Die Übertragung ihrer Anteile auf zwei Stiftungen soll die Zukunft des Unternehmens sichern, wie das "Manager Magazin" berichtet.
Mit einem insgesamt verwalteten Vermögen von rund 70 Milliarden Euro, die von etwa 350 Mitarbeitern betreut werden, gilt der bereits in den 1990er Jahren gegründete Vermögensverwalter Flossbach von Storch unangefochten als Nummer eins der bankenunabhängigen Finanzberatung in Deutschland. Um diese Spitzenposition auch auf lange Sicht nicht zu gefährden, haben sich die beiden Mehrheitseigner – Kurt von Storch und Bert Flossbach halten rund 90 Prozent am Unternehmen – entschlossen, ihre Anteile in zwei Familienstiftungen einzubringen. Auf Nachfrage unserer Redaktion hat der Asset Manager diesen Schritt bestätigt, über den das "Manager Magazin" in einem ausführlichen Interview als Erstes berichtet hatte.
Damit sei weder ein Rückzug der beiden aus dem aktiven Geschäft noch ein Verkauf der Gesellschaft verbunden, betonen Flossbach und von Storch in dem Gespräch. Im Gegenteil, der Schritt sei vielmehr ein klares Bekenntnis zum Fortbestand der eigenen Firma. Die beiden Gründer betonen im Gespräch, es sei ihr größter Wunsch, dass alles, wofür ihr Unternehmen stehe, langfristig erhalten bleibe. Es gehe ihnen vor allem um Sicherheit und geordnete Verhältnisse, falls einem von beiden etwas passieren sollte.
Auch die Steuer spielt eine Rolle
Auf Nachfrage räumten Flossbach und von Storch aber auch ein, dass steuerliche Gründe eine Rolle gespielt hätten. Man wolle vermeiden, dass eventuell von heute auf morgen Chaos ausbreche, etwa wegen plötzlicher Erbschaftsteuerforderungen, die sich womöglich nur durch einen Teilverkauf der Firma decken ließen, weil es unter Umständen um Summen gehe, die nicht nur jede Portokasse sprengen, sondern eventuell das Unternehmen mehr oder weniger ruinieren könnten.
Über einen ähnlichen Schritt hatte FONDS professionell ONLINE vor Kurzem im Zusammenhang mit dem Frankfurter Asset Manager Acatis berichtet. Zu Beginn des Jahres bereits hatten die beiden Mehrheitseigner Hendrik Leber und seine Ehefrau Claudia Giani-Leber ihre Anteile an der Kapitalverwaltungsgesellschaft ebenfalls in eine Familienstiftung überführt und den Schritt auch mit der Sicherung des Fortbestehens der Gesellschaft begründet. (hh)