Finabro holt Ex-Raiffeisen-Manager – Deal in Deutschland naht
Beim heimischen Roboadvisor Finabro gibt es Bewegung. Joachim Schuller, der zuvor 20 Jahre in leitenden Funktionen in der Raiffeisen Bankengruppe tätig war, steigt in die Geschäftsleitung ein. Er kündigte im Gespräch mit FONDS professionell ONLINE einen Deal mit einer deutschen Bank an.
Joachim Schuller (46), ehemaliger Marketing- und Vertriebsleiter bei der zu Raiffeisen und Uniqa gehörenden Betriebspensionseinheit Valida Vorsorge Management, ist Anfang August in die Geschäftsleitung von Finabro eingestiegen. Er übernimmt die Leitung aller Sales- und Marketingagenden bei dem Start-up. Schuller sei mit einem kleinen Anteil auch an Finabro beteiligt, wie er zu FONDS professionell ONLINE sagte.
Auf dem neuen Posten bleibt Schuller seinem Fach gewissermaßen treu. Denn auch der Roboadvisor Finabro hat sich in letzter Zeit auf die in Österreich unterrepräsentierte betriebliche Altersvorsorge konzentriert. Wie viele Firmen oder Personen über eine Finabro-Betriebsaltersvorsorge investiert sind, erfährt man allerdings nicht. Auch hat das Unternehmen seit seinem Bestehen 2016 noch nie bekannt gegeben, wie hoch allgemein die Assets under Management sind.
Kooperation mit Bank in Deutschland
Schuller verrät aber, dass man mit einer deutschen Bank unmittelbar vor einem Abschluss stehe. Das Institut werde die Vermögensverwaltungsleistungen der Finabro als White-Label-Produkt im B2C-Markt anbieten. Das in Österreich gegründete Finabro investiert wie die meisten Roboadvisor ausschließlich in passive ETFs, die die Entwicklung eines Index nachbilden und deutlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds sind.
Schüller, gebürtiger Steirer, begann seine Karriere laut Unternehmensangaben bei der Raiffeisenlandesbank Steiermark. Eine weitere berufliche Station war die Bereichsleitung bei Raiffeisen Capital Management für den österreichischen Retailmarkt. Danach führte ihn sein Weg wieder in die Raiffeisenlandesbank Steiermark, wo er für die Leitung des gesamten Filialvertriebs verantwortlich zeichnete. Bevor er zu Finabro wechselte, hatte er acht Jahre lang die Marketing- und Vertriebsleitung der zur Raiffeisen Bankengruppe so wie zur Uniqa Versicherung gehörenden Valida Vorsorge Management inne.
Für Schuller, der an der Karl-Franzens-Universität in Graz und an der Columbia University New York studierte, ist Finabro nicht das erste Start-up: Bevor er zu Raiffeisen Capital Management wechselte, machte er beruflich Zwischenstation beim Start-up Green Hills Biotechnology, heißt es. (eml)