EZB entscheidet: Unicredit darf weitere Commerzbank-Aktien kaufen
Die Unicredit hat am Freitag eine wichtige Hürde für eine mögliche Übernahme der Commerzbank genommen. Gleichzeitig schoben die Italiener die Entscheidung darüber auf, ob es tatsächlich einen Deal geben wird.
Die italienische Großbank Unicredit hat von der Europäischen Zentralbank (EZB) grünes Licht erhalten, um ihren Anteil an der Commerzbank auf bis zu 29,9 Prozent der Aktien aufzustocken. Dies teilte die Mailänder Bank am Freitag (14.3.) mit. Bislang übt die Unicredit ihren Einfluss größtenteils über Derivate aus.
Die Unicredit ließ wissen, dass "nur die Zeit zeigen wird", ob die jüngste Kursrally der Commerzbank-Aktie nachhaltig ist. Aus diesem Grund verschiebt die italienische Bank die Entscheidung über eine mögliche Übernahme des Konkurrenten "weit über das Ende des Jahres 2025 hinaus".
Unicredit-Chef Andrea Orcel hatte zuvor erklärt, er wolle Ende dieses Jahres über ein mögliches Übernahmeangebot entscheiden. Die Entscheidung hänge auch von der nächsten deutschen Regierung ab. Noch hält Deutschland etwa zwölf Prozent an der Commerzbank. Der mögliche Kauf der Commerzbank hatte in Berlin Empörung ausgelöst, da die Bank ein wichtiger Kreditgeber für viele kleine und mittelständische Unternehmen ist, dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft.
Die Zustimmung der EZB "ändert nichts an der grundlegenden Situation: Unicredit ist weiterhin Aktionär der Commerzbank", so ein Vertreter der Commerzbank gegenüber "Bloomberg".
Entscheidung des Bundeskartellamts steht aus
Es braucht noch weitere Genehmigungen, beispielsweise vom Bundeskartellamt, bevor die über Derivate gehaltene 18,5-Prozent-Beteiligung in Aktien umgewandelt werden kann, so die Unicredit. Insgesamt kontrollieren die Italiener nach jüngsten Angaben 28 Prozent der Commerzbank-Anteile: 9,5 Prozent direkt über Aktien sowie 18,5 Prozent über Finanzinstrumente.
"Wir freuen uns, dass unsere Investition einige positive Veränderungen bei der Commerzbank bewirkt hat, was zusammen mit der jüngsten optimistischeren Einschätzung der deutschen Konjunktur zu einem deutlichen Anstieg des Aktienkurses der Bank geführt hat", so die Unicredit. (Bloomberg/fp)