Euronext zieht Übernahmeofferte für Fondsdienstleister zurück
Die Mehrländerbörse hatte ein vorläufiges Kaufangebot für das spanische Fondsdatenhaus Allfunds abgegeben. Doch dem Unternehmen aus Madrid war die Offerte zu niedrig. Die aufgenommenen Verhandlungen scheiterten. Nun ließ Euronext den Deal platzen.
Der Börsenbetreiber Euronext hat sein Übernahmeangebot für den Fondsdienstleister Allfunds zurückgenommen. Das teilte das Unternehmen mit, zu dem die Börsen von Paris, Amsterdam und Mailand gehören. Ende Februar war bekannt geworden, dass der in Paris ansässige Konzern dem Fondsdaten- und Serviceanbieter eine vorläufige Kaufofferte unterbreitet hatte. Der Verwaltungsrat von Allfunds hatte das Angebot als "unzureichend" abgelehnt. Darauffolgende Verhandlungen seien ergebnislos eingestellt worden, heißt es nun in einer Mitteilung von Allfunds.
Zur Höhe der Kaufofferte hatten die Unternehmen keine Angaben gemacht. Der Nachrichtenagentur "Reuters" zufolge beziffert sich das Angebot auf ein Volumen in Höhe von 5,5 Milliarden Euro. Allfunds mit Sitz in Madrid war vor der Offerte mit 4,6 Milliarden Euro an der Börse bewertet worden. Beim Gang aufs Parkett im Jahr 2021 hatten die Aktien noch eine Marktkapitalisierung von 7,2 Milliarden Euro.
Aktienkurs legt Rückwärtsgang ein
Bei Bekanntwerden der Offerte war der Kurs der Allfunds-Aktie um gut 20 Prozent auf mehr als 8,70 Euro in die Höhe geschossen. Nun brach der Preis wieder ein. Am Vormittag (2.3.) notierte das Papier nur noch bei rund 7,15 Euro. Allfunds agiert als B2B-Dienstleister für Fondsgesellschaften und Fondsvertriebe. Neben der Handelsabwicklung bietet das Haus auch Datenanalyse- sowie ESG- und Reporting-Services. (ert)