Österreichs größte Bank denkt über den Erwerb von 49 Prozent der Santander Bank Polska nach, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dieser Anteil wird auf der Grundlage des jüngsten Aktienkurses mit rund 7,3 Milliarden Euro bewertet.

Eine endgültige Entscheidung werde in den kommenden Wochen erwartet, hieß es. Der Deal sei noch nicht abgeschlossen und könnte noch scheitern, wenn sich beide Seiten nicht auf einen Preis einigen. Auch könnten weitere Interessenten auftauchen. Ein Sprecher der Erste Group lehnte eine Stellungnahme ab. Ein Sprecher von Santander reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Nach den vorgeschlagenen Bedingungen würde die Erste Group als größter Einzelaktionär die Kontrolle über die polnische Bank erlangen, obwohl sie keine Mehrheitsbeteiligung hält, so die Personen. Durch den Kauf von knapp 50 Prozent würde die Erste vermeiden, dass ein Pflichtangebot für die restlichen Anteile der Bank ausgelöst wird. 

Der Deal wäre eine der größten Banktransaktionen der letzten Jahre in Europa, bedarf allerdings der Zustimmung der Europäischen Zentralbank und der nationalen Bankenaufsichtsbehörden. Diese werde wahrscheinlich erteilt, da es sich um ein Geschäft innerhalb der Europäischen Union handele und weder eine marktbeherrschende Stellung noch sonstige Verzerrungen entstünden, sagten einige der informierten Personen. (mb/Bloomberg)