Drei US-Großbanken verlassen Klimabündnis
Die amerikanischen Geldhäuser Goldman Sachs und Wells Fargo haben bereits eine Bankeninitiative zum Klimaschutz verlassen. Nun treten auch Morgan Stanley, die Citigroup und die Bank of America aus. Hintergrund ist der Druck von Seiten der US-Republikaner.
Die US-Großbanken Morgan Stanley, Citigroup und Bank of America haben ihren Austritt aus einer globalen Bankengruppe für Klimaschutz angekündigt und sich damit anderen Wall-Street-Instituten angeschlossen, die im vergangenen Monat aus der Koalition ausgeschieden sind. Die Citigroup teilte am Dienstag (31.12.) mit, dass man sich weiterhin für die Erreichung von Netto-Null-Emissionen einsetze, aber die Net Zero Banking Alliance (NZBA) verlasse.
Die Bank of America gab ebenfalls am Dienstag bekannt, dass sie aus der NZBA austrete. Man werde weiterhin mit Kunden an der Reduzierung der Treibhausgasemissionen arbeiten. Am Donnerstag (2.1.) verkündete auch Morgan Stanley den Austritt. "Wir werden weiterhin über unsere Fortschritte auf dem Weg zu unseren 2030-Zwischenzielen zu Emissionen berichten", betonte die Bank.
Ins Visier geraten
Damit folgen die Banken Goldman Sachs und Wells Fargo. Die Austritte spielen sich vor einem angespannten politischen Hintergrund in den USA ab. Die größten Finanzunternehmen des Landes geraten ins Visier republikanischer Kampagnen, die Net-Zero-Gruppen als "Klimakartelle" bezeichnet haben.
Solche Attacken haben zugenommen. Erst im November hat der US-Bundesstaat Texas eine Klage gegen Blackrock, Vanguard und State Street angestrengt, weil sie angeblich gegen Kartellgesetze verstoßen haben, indem sie klimafreundliche Anlagestrategien einsetzten. Blackrock erklärte, die Behauptung, es investiere in Unternehmen mit dem Ziel, ihnen zu schaden, sei unbegründet.
Änderungen vornehmen
Die NZBA ist Teil der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ), einer von den Vereinten Nationen unterstützten Dachorganisation von Klimabündnissen. Citigroup und Bank of America sind Gründungsmitglieder der GFANZ. Vor dem Austritt der drei Banken hatte das Bündnis bekannt gegeben, dass es Änderungen vornehmen werde, um seine "Bemühungen zur Mobilisierung von privatem Kapital zu verstärken", um die Energiewende zu unterstützen.
Von "Bloomberg" zusammengestellten Daten zufolge ist die Citigroup seit Beginn des Jahrzehnts der weltweit viertgrößte Emittent von grünen Anleihen. Darauf folgen BNP Paribas, JP Morgan Chase und die Crédit Agricole. Die Bank of America belegt den achten Platz. (Bloomberg/ert)