Europas Asset Manager sehen in einer vielfältigen, inklusiven Belegschaft Vorteile für ihr Geschäft und setzen sich entsprechende strategische Ziele, stoßen bei der Umsetzung aber auf Hindernisse. Zu diesem Ergebnis kommt der Bericht "Embracing Diversity, Equity and Inclusion: Unlocking Success in European Asset Management", den das im Herbst 2023 gestartete Diversity Project Europe (DPE) und das Beratungsunternehmen PwC vorgelegt haben.

In dem Report werde "erstmals in der europäischen Vermögensverwaltungsbranche der aktuelle Stand von Diversity, Equity and Inclusion (DE&I) aufgezeigt", heißt es in einer Pressemitteilung. Unter diesem Dreiklang werden Bemühungen des Arbeitgebers verstanden, Vielfalt im Unternehmen zu fördern. Die Studie basiert auf Angaben von 30 Asset Managern, die in Summe mehr als 12,4 Billionen Euro verwalten.

Fortschritte mit Blick auf die Gleichstellung
Mehr als zwei Drittel der teilnehmenden Unternehmen geben an, DE&I sei bereits gut in ihre Unternehmensstrategie integriert – hauptsächlich wegen erhoffter betriebswirtschaftlicher Vorteile. Die Aufgabe, diese Prinzipien in den Geschäftsalltag zu übertragen, erweist sich offensichtlich aber als herausfordernd. Nur jeder dritte Asset Manager gibt zu Protokoll, dass die eigene Organisation über genügend Personal verfügt, um DE&I-Ziele zu erreichen. Nur bei 14 Prozent werden die Führungskräfte und Personalmanager für DE&I-Ziele in gleicher Weise verantwortlich gemacht wie für andere Geschäftsziele.

Bei der Verwirklichung ihrer Gleichstellungsziele haben die europäischen Fondsgesellschaften dem Bericht zufolge die größten Fortschritte gemacht: In zwei Dritteln der Organisationen machen Frauen mehr als 40 Prozent der Belegschaft aus. Allerdings sinkt der Frauenanteil in den Führungsgremien: In mehr als der Hälfte der untersuchten Gesellschaften sind weniger als 30 Prozent Frauen in der Führungsebene oder als Partner vertreten.

Mangel an "integrativen Führungsqualitäten"
"Auch bei der Schaffung eines integrativen Arbeitsumfelds sind die Unternehmen im Rückstand", konstatiert das DPE. Der Studie zufolge verfügen nur 18 Prozent der Vermögensverwalter über Anreize zur Förderung integrativen Verhaltens, und nur 39 Prozent meinen, ihre Führungsspitze zeige "aktiv integrative Führungsqualitäten", wie es die Organisation formuliert.

"Dieser Bericht zeigt sowohl die erzielten Fortschritte als auch die erhebliche Arbeit, die in der europäischen Asset-Management-Branche im Bereich DE&I noch vor uns liegt", sagt Ric van Weelden, der dem DPE-Beratungsausschuss vorsitzt. "Es gibt zwar eine klare strategische Absicht und einen regulatorischen Impuls hinter den DE&I-Zielen, aber die Organisationen haben große Schwierigkeiten, diese Absicht in die Tat umzusetzen." Sein Appell an die Branche: "Eine wahrhaft vielfältige Belegschaft führt zu mehr Innovation, besserer Entscheidungsfindung und besserer Leistung, was letztlich den nachhaltigen Erfolg des Sektors sichert." (fp)


Der vollständige Report steht hier zum Download zur Verfügung (externer Link).