Die neue "Finnoscore Retail Banking 2025"-Studie von Finnoconsult liefert aufschlussreiche Einblicke in die digitale Reife und das Innovationspotenzial von über 240 Banken aus Europa und Nordamerika. Mit mehr als 390 Bewertungskriterien in zwölf Dimensionen ist sie eine der umfassendsten Analysen zum digitalen Kundenerlebnis im Retail Banking – erstellt in Kooperation mit der FH Joanneum Graz.

Österreich an der Spitze – Deutschland holt auf
Die Erste Bank führt das internationale Ranking mit einem Score von 6,72 an, dicht gefolgt von der PKO Bank aus Polen und der Hamburger Sparkasse. Auch die Schweizer Banken legen zu – allen voran die Thurgauer Kantonalbank, die sich mit 15 Rängen Verbesserung an die Spitze der Aufsteiger katapultiert.

© Finnoconsult

Barrierefreiheit bleibt ein Problem
Trotz gesetzlicher Vorgaben in der EU bleibt digitale Barrierefreiheit eine Schwachstelle. Der Score sank international um 1,5 Prozent. Laut der Wirtschaftskanzlei Heuking werden gesetzliche Mindeststandards oft formal erfüllt, jedoch ohne spürbaren Nutzen für Betroffene.

Apps & Co: Mobile Banking ist Pflicht – aber nicht Kür
Knapp 84 Prozent der untersuchten Banken bieten hochmoderne Mobile-Banking-Apps – bei jedoch durchschnittlich nur 3,5 Sternen in den App-Stores. Das zeigt: Gutes digitales Design ist gefragt, wird aber nicht immer geliefert. Besonders stark schneiden Banken ab, die nahtlose App-Erlebnisse mit echten Mehrwerten kombinieren.

© Finnoconsult

Erste Bank dominiert, CSR gewinnt an Bedeutung
Österreichische Banken investieren verstärkt in digitale Infrastruktur. Die Erste Bank führt das nationale Ranking an – und glänzt auch mit hoher Punktzahl bei Loyalty & Ökosystem sowie CSR-Aktivitäten ("Corporate Social Responsibility"). Diese Entwicklung zeigt: Gesellschaftliches Engagement wird zunehmend Teil der Markenstrategie.

© Finnoconsult

Fazit: Digital gut ist nicht digital genug
Der "Finnoscore 2025" zeigt: Viele Banken investieren, aber nicht alle setzen Prioritäten richtig. Mobile Apps, Nutzerzentrierung und barrierefreie Websites sind zentrale Stellschrauben. Wer künftig im digitalen Wettbewerb bestehen will, muss konsequent an der User Experience feilen – und darf die Perspektive der Kunden nicht aus dem Blick verlieren. (mb)