Nach dem grünen Licht der Aufsichtsbehörden Anfang Jänner hat die Wiener Bawag die Übernahme der Barclays Consumer Bank Europe mit Sitz in Hamburg von der Barclays Bank Ireland PLC vollzogen. Das teilt die Bawag mit, die in Deutschland bereits mehrere Deals abgeschlossen hat.

Man werde "eng mit dem bestehenden Führungsteam zusammenarbeiten", heißt es. Im Zentrum steht laut den Angaben der Ausbau des Retailgeschäfts in den deutschsprachigen Ländern und in den Niederlanden.

Name wird verschwinden
Die Marke Barclays wird in Deutschland verschwinden. Eine Umbenennung ist laut den Angaben 2026 geplant. "Für die Kunden ändert sich vorerst nichts", heißt es. Produkte und Konditionen würden "nach Abschluss der Transaktion in ihrer bisherigen Form bestehen bleiben". Zum Leistungsspektrum der übernommenen Barclays-Einheit gehören derzeit Kreditkarten, Ratenkredite, Ratenkauf-Finanzierungen über den Online-Händler Amazon sowie Tagesgeld.

In Deutschland haben die Wiener bereits mehrfach zugekauft (Südwestbank und andere Finanzdienstleister) aber auch verkauft (die "Deutscher Ring" – heute start:bausparkasse Deutschland – wurde 2023 nach wenigen Jahren wieder zum Verkauf ausgeschrieben). Trotz der Übernahmen und der Direkttochter Qlick, die seit rund sieben Jahren aktiv ist, ist das Geschäft im Ausland vergleichsweise verhalten. Laut Geschäftsbericht 2023 stammten vom gesamten Umsatzerlös in Höhe von gut 1,5 Milliarden Euro knapp 102 Millionen aus Deutschland. Die Anzahl der Mitarbeiter hat die margenbewusste Bank deutlich reduziert. In Deutschland waren es 2023 rund minus 13 Prozent bei den Vollzeitäquivalenten, in Österreich ein Minus von gut fünf Prozent. Am 4. März 2025 legt die Bawag die Ergebnisse für das Finanzjahr 2024 vor. (eml)