Deutsche Bank: Großaktionär legt nach
Der chinesische Mischkonzern HNA hatte gerade erst seinen Anteil an Deutschlands größtem Geldhaus erhöht. Nun stockt der Investor über den Wiener Vermögensverwalter C-Quadrat weiter auf. Mehr als zehn Prozent wollen die Chinesen aber nicht an der Deutschen Bank halten.
Der Deutsche-Bank-Großaktionär aus China hat seinen Anteil erneut aufgestockt. Die HNA Group hält nun fast fünf Prozent an dem größten deutschen Geldhaus. Dies gehe aus einer Stimmrechtsmitteilung hervor, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Der Mischkonzern war vor einem guten Monat über den Wiener Vermögensverwalter C-Quadrat, an dem HNA ebenfalls beteiligt ist, bei der Deutschen Bank größer eingestiegen. Das Konsortium hatte erklärt, das Management um Bankchef John Cryan als Ankeraktionär unterstützen zu wollen.
Das von Rechtsstreitigkeiten und Kapitalsorgen gebeutelte Haus steht vor einer acht Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung. Die Chinesen haben ihren Anteil noch vor Beginn der Kapitalerhöhung aufgestockt und sicherten sich damit weitere Bezugsrechte für die neuen Anteilscheine. In der Stimmrechtsmitteilung wird diesem ein Anteil von 4,76 Prozent zugerechnet nach zuvor 3,04 Prozent.
Die Chinesen hatten beim Einstieg bereits angedeutet, ihren Anteil aufstocken zu wollen – allerdings solle er unter zehn Prozent bleiben. Mit Alexander Schütz, dem Gründer und Vorstand von C-Quadrat, soll zudem ein Vertreter der Investoren in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank einziehen. Die HNA Group ist unter anderem in der Luftfahrt, im Tourismus und im Immobiliengeschäft aktiv. (ert)