Das sind die Top-Streubesitzer im ATX-Prime
Internationale Vermögensverwalter halten fast den gesamten institutionellen Streubesitz im Prime Market. Vanguard führt. Aber auf Platz drei liegt ein österreichisches Traditionsunternehmen.
92,3 Prozent des von institutionellen Investoren gehaltenen Streubesitzes im Wiener Prime Market gehören internationalen Vermögensverwaltern. Das ergibt eine Eigentümer-Analyse, die S&P Global Market Intelligence alle zwei Jahre im Auftrag der Wiener Börse durchführt.
Auf dem Top-Platz liegen US-amerikanische Großinvestoren, denen 34 Prozent des institutionell gehaltenen Streubesitzes in Wien zuzuordnen sind. Großbritannien folgt mit 21,1 Prozent, Frankreich belegt mit 7,8 Prozent den dritten Platz.
Österreichische institutionelle Investoren liegen mit 7,7 Prozent knapp dahinter auf Rang vier. Neu in den Top Fünf des Länderrankings ist Norwegen mit einem Anteil von fünf Prozent, während Deutschland mit 4,5 Prozent auf Rang sechs liegt.
Bei den Investmentgesellschaften liegen die US-Häuser Vanguard und Blackrock an der Spitze. Auf Platz drei steht mit der Erste Asset Management ein österreichisches Traditionsunternehmen auf dem Podest, gefolgt vom norwegischen Riesen Norges Bank Investment Management (NBIM). Auf Platz fünf löste bei der aktuellen Untersuchung der US-amerikanische Vermögensverwalter Dimensional Fund Advisors die französische Amundi Asset Management ab.
Passiver Trend auch hier zu sehen
Abzulesen ist aus der Analyse auch die zunehmende Bedeutung passiver Anlagestrategien. Indexfonds machen inzwischen 25,1 Prozent aus (2022: 21,6 Prozent), wie es in einer Aussendung der Börse Wien heißt. Weiterhin bedeutend bleiben jedoch die Strategien "Growth" (33,2 Prozent; 2022: 33 Prozent) und "Value" (28,5 Prozent; 2022: 26,6 Prozent).
2024 legten die Nettoinvestitionen institutioneller Anleger in den ATX Prime gegenüber 2022 (24,1 Milliarden Euro) leicht auf 25,2 Milliarden Euro zu. Geschätzt wird Österreichs Aktienmarkt vor allem unter langfristig orientierten Investoren: In den Portfolios ist die Umschlagshäufigkeit nieder bis mittel, wie die Börse mitteilt.
"Gerade in einer Phase der europäischen Bluechip-Renaissance zeigt sich: Der österreichische Kapitalmarkt ist bestens positioniert, um von diesem Trend zu profitieren", so Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse AG.
Der institutionell gehaltene Streubesitz umfasst jenen Teil der frei handelbaren Aktien, der sich im Besitz von professionellen Investoren wie Fondsgesellschaften, Pensionskassen oder Versicherungen befindet. (eml)