C-Quadrat wird von Chinesen übernommen
Die Wiener Fondsgesellschaft C-Quadrat wird in Zukunft im Eigentum der chinesischen HNA Group stehen. Die C-Quadrat-Gründer Alexander Schütz und Thomas Rieß dürften wohl Kernaktionäre bleiben.
Der chinesische Mischkonzern HNA Group soll Mehrheitseigentümer bei C-Quadrat werden. Die Kernaktionäre San Gabriel Privatstiftung, T.R. Privatstiftung sowie die Hallmann Holding, Q-Cap Holdings und Laakman Holding haben demnach am Mittwoch aufschiebend bedingte Aktienkaufverträge mit der HNA Group über den Erwerb von Aktien der C-Quadrat Investment AG abgeschlossen.
Im Detail sieht der Deal vor, dass HNA ihre erworbenen C-Quadrat-Aktien und die bisherigen Kernaktionäre ihre verbleibenden C-Quadrat-Anteile in die Cubic (London) Limited einbringen. HNA wird dann eine Beteiligung von rund 74,8 Prozent an Cubic und Cubic wiederum eine Beteiligung von über 98 Prozent an C-Quadrat halten. Genauere Informationen will das Unternehmen im Laufe des Tages veröffentlichen. Das Vorhaben muss zudem noch regulatorisch freigegeben werden.
"Squeeze-out" im vergangen Jahr gescheitert
Damit herrscht nun endlich Klarheit über die Zukunft des österreichischen Asset-Managers. Erst Anfang 2016 war bekannt geworden, dass die Talanx Asset Management 25,1 Prozent der C-Quadrat-Anteile an die Londoner Cubic Limited verkauft hatte. Eigentümer der Cubic Limited waren damals je zur Hälfte die T.R. Privatstiftung sowie die St. Gabriel Privatstiftung – die Privatstiftungen der beiden Unternehmensgründer Thomas Rieß und Alexander Schütz.
Da diese schon zuvor 15,68 beziehungsweise 19,58 Prozent der C-Quadrat-Aktien hielten, musste ein Pflichtangebot an alle übrigen Aktionäre unterbreitet werden. Der Erwerb der Beteiligung und das Übernahmeangebot standen unter der Bedingung der Freigabe durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Diese Genehmigung wurde im Juni 2016 erteilt.
Im März 2016 hatte Cubic darüber hinaus mit den Kernaktionären der C-Quadrat Kaufverträge über insgesamt 2.856.344 auf Inhaber lautende Stückaktien der C-Quadrat (65,46%) abgeschlossen. Alle Verträge standen unter der aufschiebenden Bedingung der Freigabe durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Mit Wirksamkeit der Verträge hätte Cubic über 90 Prozent an der Zielgesellschaft gehalten und im Anschluss die Einleitung eines dem Übernahmeangebot nachfolgenden Gesellschafterausschlussverfahrens ("Squeeze-out") beabsichtigt. Zu diesem Squeeze-out ist es damals allerdings nicht gekommen, angeblich aus steuerrechtlichen Gründen.
Die chinesische HNA Group ist seit kurzem größter Anteilseigner der Deutschen Bank. Das Unternehmen ist zudem in der Luftfahrt, im Tourismus und im Immobiliengeschäft aktiv. Mit insgesamt 175.600 Mitarbeiter erzielte der Konzern im vergangenen Jahr einen Umsatz von über 29 Milliarden US-Dollar. (gp)