Britisches Traditionshaus forciert Sparkurs und verschmilzt Einheiten
Die Investmentgesellschaft M&G hat sich vor eineinhalb Jahren einen Sparkurs auferlegt. Mit den Bemühungen kommt das Haus so gut voran, dass Vorstandschef Andrea Rossi nun die Ziele anhebt – und noch mehr sparen will. Zudem gehen zwei Geschäftsbereiche zusammen.
Der britische Fondsanbieter M&G setzt seine selbst gesteckten Sparziele noch höher. Bis 2025 will das Londoner Investmenthaus 220 Millionen britische Pfund einsparen. Bislang hatte die Gesellschaft die Marke von 200 Millionen Pfund angepeilt. Dies teilte die Gesellschaft bei der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen mit. Im März 2023 hatte M&G-Vorstandschef Andrea Rossi Einsparungen angekündigt. Im Zuge dessen kam es auch zu einem Stellenabbau, bei dem mehr als 200 Mitarbeiter ein Abfindungsangebot angenommen haben.
"Unser Plan zur Vereinfachung schreitet zügig voran und hat bisher zu Kosteneinsparungen in Höhe von 121 Millionen Pfund geführt", kommentiert Rossi nun die Ergebnisse. Das Haus habe bei allen Finanzzielen beträchtliche Fortschritte erzielt. "Angesichts unserer Erfolgsbilanz heben wir unsere Ziele zur Kapitalbildung und zu den Kosteneinsparungen an", begründet Rossi den forcierten Sparkurs. M&G hatte sich 2019 von dem Finanzdienstleister Prudential losgelöst und war als eigenes Unternehmen an der Börse notiert worden.
Zusammenlegung
Daneben kündigt Rossi an, die Sparten "Life" und "Wealth" zusammenführen zu wollen. Damit soll die Firmenstruktur weiter vereinfacht und das Wachstum des Hauses auf dem britischen Markt für Privatkunden beschleunigt werden. Die Einheit "Life" bietet Altersvorsorge- und langfristige Investmentprodukte, während "Wealth" die Vermögensverwaltungs-Aktivitäten umfasst. Bei M&G Investments als dritte Einheit ist das Fondsgeschäft der Gruppe gebündelt.
M&G meldet zwar einen Anstieg des verwalteten und betreuten Vermögens von 332,8 Milliarden Pfund in den ersten sechs Monaten 2023 auf 346,1 Milliarden Pfund im ersten Halbjahr 2024. Doch unter dem Strich zogen Anleger in den ersten sechs Monaten 1,5 Milliarden Pfund von dem Haus ab. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte die Gesellschaft noch leichte Zuflüsse in Höhe von 0,7 Milliarden Pfund verzeichnet.
Gewinnrückgang
In der Folge meldet das Haus trotz der Sparbemühungen einen Rückgang des adjustierten Vorsteuergewinns für die ersten sechs Monate 2024 um fast vier Prozent auf 375 Millionen Pfund – verglichen mit dem ersten Halbjahr 2023. Unter dem Strich steht ein Verlust von 56 Millionen Pfund. Im Vorjahr hatte M&G noch einen Überschuss in Höhe von 75 Millionen Pfund erzielt. (ert)