Bombenfund: Flossbach von Storch räumt Zentrale
Der Zweite Weltkrieg ist seit 80 Jahren Geschichte – doch die Folgen beschäftigen die Menschen noch immer: In Köln wurden drei Blindgänger gefunden, die entschärft werden müssen. Von der Evakuierungsaktion ist auch Deutschlands größter unabhängiger Vermögensverwalter betroffen.
Die Firmenzentrale von Flossbach von Storch in Köln bleibt an diesem Mittwoch (4.6.) menschenleer: Das gut 100 Meter hohe "Triangle"-Hochhaus, in dem der Vermögensverwalter mehrere Stockwerke angemietet hat, liegt in einer Zone, die wegen der Entschärfung dreier Weltkriegsbomben geräumt werden muss.
Betroffen sind rund 250 Mitarbeiter des Kölner Asset Managers, die "remote" arbeiten werden. Nicht geräumt werden muss der Flossbach-Standort in der Siegburger Straße, in dem gut 80 Mitarbeiter des Fondsanbieters ihre Büros haben. Das teilte ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE mit.
Größte Evakuierungsaktion seit Kriegsende
Am Montag (2.6.) waren bei Bauarbeiten in Köln-Deutz drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. "Es handelt sich um zwei amerikanische 20-Zentner-Bomben sowie eine Zehn-Zentner-Bombe, alle mit Aufschlagzündern", teilt die Stadt mit. An diesem Mittwoch soll der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf die Blindgänger entschärfen.
Das löste die größte Evakuierungsaktion in Köln seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus. Aus Sicherheitsgründen wurde ein Gefahrenbereich mit einem Radius von 1.000 Metern rund um den Fundort an der Deutzer Werft geräumt, darunter die gesamte Kölner Altstadt. Mehr als 20.000 Menschen mussten ihre Wohnung vorübergehend verlassen.
Schon 2016 musste das Hochhaus geräumt werden
Für viele Mitarbeiter des Kölner Vermögensverwalters ist es nicht die erste Evakuierung. Bereits Ende 2016 musste die Firmenzentrale geräumt werden, nachdem ein Baggerfahrer in der Nähe eine Zehn-Zentner-Bombe amerikanischer Bauart entdeckt hatte. Damals wichen einige Mitarbeiter auf ein Notfallbüro auf der anderen Rheinseite aus. Dieses Ausweichquartier braucht es in dieser Form mittlerweile nicht mehr, wie der Sprecher erläutert: "Anders als 2016, also eine Pandemie später, funktioniert unsere Arbeit heute glücklicherweise komplett dezentral", sagt er. (bm)