Die weltgrößte Fondsgesellschaft Blackrock tritt aus einer der größten Klima-Investorengruppen aus. Der Vermögensverwalter teilte am Donnerstag (9.1.) in einem Brief an seine Kunden mit, dass er beschlossen habe, die Net-Zero Asset Managers Initiative (NZAMI) zu verlassen, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Die Mitgliedschaft in der Gruppe habe "Verwirrung über das Vorgehen von Blackrock gestiftet und uns rechtlichen Anfragen von verschiedenen öffentlichen Stellen ausgesetzt", so das in New York ansässige Unternehmen.

Der Asset Manager, der mehr als elf Billionen US-Dollar an Vermögen verwaltet, sah sich zuletzt immer wieder Angriffen aus den Reihen der Republikanischen Partei ausgesetzt. So gehörte Blackrock zu einer Gruppe von Vermögensverwaltern, die in einer von dem republikanisch geführten US-Bundesstaat Texas eingereichten Klage wegen angeblicher Verstöße gegen Kartellgesetze angeklagt wurden. Die Republikaner stoßen sich an den nachhaltigen Investmentansätzen. Blackrock weist die Vorwürfe als absurd zurück.

Keinen Einfluss gehabt
"Unsere Beteiligung an der NZAMI hatte keinen Einfluss auf die Art und Weise, wie wir Kundenportfolios verwalten", so Blackrock in dem Schreiben, das vom stellvertretenden Verwaltungsratsvorsitzenden Philipp Hildebrand und der globalen Nachhaltigkeitschefin Helen Lees-Jones unterzeichnet wurde. "Daher ändert unser Ausscheiden nichts an der Art und Weise, wie wir Produkte und Lösungen für Kunden entwickeln oder wie wir ihre Portfolios verwalten."

NZAMI ist eine Gruppe von rund 325 Vermögensverwaltern, die etwa 50 Billionen US-Dollar verwalten und sich verpflichtet haben, bis 2050 eine Netto-Null-Ausrichtung zu erreichen. State Street Global Advisors erklärte am Donnerstag, dass man Mitglied von NZAMI bleiben werde. Vanguard hatte die Gruppe schon im Jahr 2022 verlassen.

Austrittswelle
Der Branchenprimus Blackrock hatte sich bereits im Februar 2024 als Gesamtkonzern aus dem Klima-Aktionsbündnis Climate Action 100+ zurückgezogen, blieb aber noch mit seinem internationalen Arm Mitglied. Auch State Street Global Advisors hatte die Initiative verlassen, wie zuvor J.P. Morgan Asset Management.

In den letzten Monaten verzeichnete eine vergleichbare Koalition für Banken, die Net-Zero Banking Alliance, eine Austrittswelle unter amerikanischen Mitgliedern. Seit Anfang Dezember haben Goldman Sachs, Wells Fargo, Citigroup, Bank of America, Morgan Stanley und JP Morgan Chase das Klima-Aktionsbündnis verlassen. (ert/Bloomberg)