Der Betreiber einer der weltgrößten Bitcoin-Mining-Anlagen hat im vergangenen Monat mehr Geld mit der Abschaltung eines Rechnerparks verdient als mit dem Schürfen von Digitalmünzen. Das berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Angesichts einer historischen Hitzewelle im US-Bundesstaat Texas erhielt Riot Blockchain demnach rund 9,5 Millionen US-Dollar (9,4 Millionen Euro) an Stromgutschriften, weil das Unternehmen lokale Bitcoin-Schürfanlagen herunterfuhr.

Die Gutschriften in den Stromrechnungen des Unternehmens entsprechen einem Wert von etwa 439 Bitcoin. Die Zahl der im Juli trotz Mining-Drosselung geschürften Bitcoin lag bei 318 und damit 28 Prozent unter dem Vormonat, wie der Produktions- und Betriebsbericht von Riot zeigt. Aus dem Bitcoin-Verkauf erzielte das börsennotierte Unternehmen im Juli einen Nettoerlös von etwa 5,6 Millionen Dollar. Es wurden 275 Digitalmünzen veräußert.

Sommermonate mit hohem Energiebedarf
In Texas legten nahezu alle großen Bitcoin-Miner ihre Anlagen still, als extreme Hitze den Bundesstaat Anfang Juli in eine schwere Stromkrise stürzte. Riot Blockchain verfügt über eine 750-Megawatt-Mining-Anlage und baut im Bundesstaat eine weitere mit einem Gigawatt Leistung. Während die Energieklemme die Strompreise in die Höhe trieb, konnten einige Miner den zuvor zu einem niedrigeren Preis erworbenen Strom mit Aufschlag wieder ans Netz verkaufen.

Riot nimmt am Four-Confident-Peak-Programm des Stromversorgers Electric Reliability Council of Texas teil, bei dem die 750-Megawatt-Schürfanlage im texanischen Rockdale den Stromverbrauch drosselt, wenn das Unternehmen während der vier Sommermonate mit hohem Energiebedarf dazu aufgefordert wird. (Bloomberg/ohm)