Bawag darf Knab übernehmen
Die Bawag hat von den Regulatoren grünes Licht für den Ausbau des Geschäfts in den Niederlanden erhalten.
Die Wiener Bawag hat am Freitag (25.10.) die formelle Genehmigung der Europäischen Zentralbank (EZB) für die Übernahme der Knab bekommen. Damit sind alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen für die Übernahme der niederländischen Online-Bank erteilt, wie die börsenotierte Bank in einer Aussendung mitteilt.
Es wird erwartet, dass die Transaktion in den kommenden Tagen abgeschlossen wird. Im Februar 2024 hat die Bawag mit der ASR Nederland N.V. einen Vertrag über den Erwerb der Knab unterzeichnet, wobei ein Kaufpreis von über einer halben Milliarde Euro genannt wurde.
Selbstständige und Privatkunden
Laut Bawag-Angaben hat die 2012 gegründete Online-Bank rund 400.000 Girokontokunden, wobei für den überwiegenden Teil Knab die Hauptbankverbindung darstellt. Knab hat laut den Angaben Angebote sowohl für Privatkunden als auch für Selbstständige, die in der niederländischen Bankenlandschaft unterversorgt seien.
Aus dem Geschäftsbericht 2023 geht hervor, dass die Bawag zwar seit 2019 in den Niederlanden tätig ist und das Land zu ihren Kernmärkten zählt. Sie hatte dort aber per Jahresende nur zwei Mitarbeiter und wies 2023 für den Markt einen Umsatz von 0,7 Millionen Euro aus. Die Bank vermittelt laut den Angaben in den Niederlanden staatlich garantierte Hypotheken. Es wird ein Bestandsvolumen bei niederländischen Wohnbauhypotheken in Höhe von vier Milliarden Euro angegeben.
Die nun neu dazukommende Knab hatte per Ende des zweiten Quartals 2024 eine Bilanzsumme von 17,6 Milliarden Euro, hauptsächlich in Form von niederländischen Hypothekarkrediten. In den Büchern stehen 12,3 Milliarden Euro an Kundeneinlagen und 2,5 Milliarden Euro an Pfandbriefen (Covered Bonds). (eml)