Bawag darf deutsches Barclays-Geschäft kaufen
Die börsenotierte Wiener Bawag Gruppe hat im Sommer 2024 bekannt gegeben, dass man dem britischen Finanzriesen Barclays das deutsche Privatkundengeschäft abkaufen möchte. Nun hat das Institut alle erforderlichen regulatorischen Genehmigungen für den Deal erhalten.
Die Wiener Bawag Group hat Anfang Juli 2024 einen Vertrag zum Erwerb der Barclays Consumer Bank Europe mit Sitz in Hamburg unterzeichnet. Die Einheit ist eine Zweigstelle der Barclays Bank Ireland PLC, die wiederum dem britischen Finanzriesen Barclays gehört – die Iren verwalten die EU-Zweigstellen. Die Barclays Consumer Bank Europe bringt Assets in Höhe von 4,7 Milliarden Euro mit. Hauptsächlich handelt es sich laut Bawag-Angaben um Karten- und Kreditforderungen; letztere machen rund zwei Milliarden Euro aus. Nun hat die Bawag bekannt gegeben, dass sie alle erforderlichen regulatorischen Genehmigungen erhalten hat, um den Erwerb zu vollziehen. Das Closing der Transaktion wird in den kommenden Wochen erwartet.
Wachstum in der DACH/NL-Region
Von der Barclays-Akquisition erwartet sich die Bawag einen Beitrag zum Ergebnis vor Steuern von mehr als 100 Millionen Euro im Jahr 2027, sobald die Transaktion vollständig integriert ist. Durch die Akquisition soll vor allem die Präsenz in der DACH/NL-Region weiter ausgebaut werden. "Wir freuen uns über die Übernahme des deutschen Privatkreditgeschäfts von Barclays und die vielen Möglichkeiten, die sich daraus für den Konzern ergeben. Diese Übernahme passt strategisch sehr gut zu uns, und zwar in Bezug auf das Produktangebot, die Marktpräsenz, den Kundenstamm und die Belegschaft in Hamburg, die vor allem eine starke Expertise im Kreditkartengeschäft einbringt. Ich freue mich darauf, das gesamte Team willkommen zu heißen und gemeinsam daran zu arbeiten, das Unternehmen in den kommenden Jahren weiter auszubauen", erklärte Anas Abuzaakouk, CEO der Bawag Group. (gp)