Bantleon stutzt erneut Beteiligung an Schweizer Fondshaus
Der in Hannover gegründete Fondsanbieter Bantleon entledigt sich Schritt für Schritt seiner Beteiligung an dem Asset Manager GAM. Die Schweizer hatten jüngst eine Verlustwarnung ausgegeben. Bantleon dürfte das Geld an anderer Stelle investieren.
Das Investmenthaus Bantleon hat seine Beteiligung an dem Schweizer Asset Manager GAM weiter reduziert. Der Anteil Bantleons am Aktienbesitz sei am 3. Februar unter die Schwelle von drei Prozent gesunken, gab GAM in einer Pflichtmitteilung bekannt. Zum 19 Januar hatte das in Hannover gegründete Fondshaus seinen Anteil unter fünf Prozent gedrückt. Am 10. Oktober hatte Bantleon die Marke von zehn Prozent unterschritten.
Die von Jörg Bantleon gegründete Bantleon AG hatte im Juli 2018 GAM-Aktien gekauft und zeitweilig einen Anteil von 11,13 Prozent an dem Schweizer Vermögensverwalter besessen. Die Gesellschaft investierte dabei auf eigene Rechnung und nicht für die Fonds des Hauses. Die Hannoveraner hatten im Januar 2023 verkündet, das ehemalige Asset Management der Norddeutschen Landesbank (Nord-LB) von Warburg Invest zu übernehmen. Ein Kaufvertrag mit dem Eigentümer, der Privatbank M.M. Warburg, sei bereits unterzeichnet.
Verlustwarnung ausgegeben
GAM hatte am 25. Januar per Ad-hoc-Mitteilung vor einem deutlich höheren Verlust gewarnt. Das Haus erwarte einen Verlust nach Steuern in Höhe von 309,9 Millionen Schweizer Franken für das Jahr 2022. Im Vorjahr hatte das Institut ein Minus von 23,3 Millionen Franken eingefahren. Die Gesellschaft ringt nach wie vor mit den Auswirkungen des Skandals um einen Ex-Starmanager. Ihm waren Verstöße gegen interne Vorschriften vorgeworfen worden. Dies mündete in der Schließung mehrerer Fonds. Der Kurs der GAM-Aktie notierte zuletzt bei 0,84 Schweizer Franken. Auf Sicht von fünf Jahren steht ein Minus von 95 Prozent. (ert)