Banken und Fintechs suchen Tausende neue Mitarbeiter
Der Fachkräftemangel trifft auch die Finanzbranche: Banken und Fintechs in Deutschland schreiben Zehntausende Stellen aus – besonders in Frankfurt und Berlin. Der Bedarf dürfte in den kommenden Jahren weiter steigen.
Banken und Fintechs in Deutschland suchen weiter händeringend nach Personal, besonders in Frankfurt und in Berlin. Dabei dürften auch die sich abzeichnenden Renteneintritte vieler Beschäftigter in der Finanzbranche und der Mangel an Fachkräften eine Rolle spielen.
Die Zahl der von Banken, Kreditinstituten und Fintech-Firmen in Deutschland öffentlich ausgeschriebenen Stellen belief sich im dritten Quartal dieses Jahres auf insgesamt 41.962. Das zeigt eine Erhebung des Berliner Personalmarktspezialisten Index-Gruppe, die "Bloomberg" exklusiv vorliegt.
"Frankfurt ist und bleibt die unangefochtene Job-Hochburg in der Finanzbranche", erklärte Index-Chef Jürgen Grenz.
Frankfurt bleibt Job-Magnet der Branche
Laut den Daten gab es in Frankfurt im dritten Quartal gut 4.000 ausgeschriebene Stellen. Dahinter folgten Berlin, wo viele Fintech-Unternehmen zuhause sind, mit knapp 2.800 Jobs, sowie München mit rund 2.000 Stellen. In Hamburg und Düsseldorf wurden ebenfalls jeweils mehr als 1.000 Jobs ausgeschrieben.

Viele Renteneintritte erwartet
Laut Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) werden "in den kommenden Jahren absehbar besonders viele Beschäftigte in den Ruhestand gehen". Betroffene Häuser hätten zuletzt vorausschauend zusätzliches Personal eingestellt, "um erheblichem Fachkräftemangel vorzubeugen", erklärte der Verband im Oktober bei Vorlage seiner Beschäftigtenstatistik.
Der AGV Banken verwies zudem auf Neueinstellungen in Bereichen wie künstliche Intelligenz, Regulierung und Nachhaltigkeit.
Mehr Bedarf in Beratung und Vertrieb
Den Daten der Index-Gruppe zufolge geht die Branche offenbar in eine Beratungs- und Vertriebsoffensive. Im dritten Quartal hat sie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jeweils rund ein Fünftel mehr Stellen für Consulting und Beratung sowie Vertrieb und Verkauf ausgeschrieben.
Die Index-Gruppe wertet für ihre Statistiken zum Stellenmarkt 200 Printmedien, 348 Online-Stellenbörsen, das Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit sowie die Webseiten von rund 900.000 Firmen aus. (mb/Bloomberg)















