Die JDC-Gruppe hat die Fusion ihrer zwischenzeitlich drei konzerneigenen Haftungsdächer abgeschlossen. Ende 2024 wurde die Top Ten Wertpapier GmbH in Wien grenzüberschreitend auf die Finum Private Finance in Berlin verschmolzen. Das teilte der börsennotierte Finanzdienstleister um den Maklerpool Jung, DMS & Cie. nun mit der Veröffentlichung seines Geschäftsberichts für das erste Quartal des laufenden Jahres mit.

Bereits 2024 war die in Österreich ansässige Top Ten Investment Consulting auf das Wiener Haftungsdach Jung, DMS & Cie. verschmolzen worden – und firmierte seither unter dem Namen Top Ten Wertpapier. Hintergrund der Zusammenlegungen ist der Kauf der Top-Ten-Gruppe Anfang 2023. Unter dieser hing die Top Ten Investment Consulting, während JDC die beiden Haftungsdächer Jung, DMS & Cie., das aus Österreich heraus auch Berater in Deutschland betreute, und eben die Finum Private Finance unterhielt. Ihre beiden Vermögensverwaltungstöchter in Deutschland hatte JDC ebenfalls Ende 2024 fusioniert.

165 vertragliche gebundene Vermittler in Deutschland
Insgesamt betreut die Finum Private Finance aktuell laut dem von der deutschen Finanzaufsicht Bafin geführten Register für vertraglich gebundene Vermittler in Deutschland 165 Berater – darunter 75 ehemalige JDC-"Tied Agents" aus Deutschland, die zum 12. März zur Finum Private Finance wechselten. Die Zahl der nun grenzüberschreitend betreuten Berater aus Österreich lässt sich dem Register nicht entnehmen. Für die gebundenen Vermittler ändere sich inhaltlich aber nichts, alle geschlossenen Verträge behielten weiterhin volle Gültigkeit, betonte JDC auf Anfrage der Redaktion.

Den Plan, alle Haftungsdächer zusammenzuführen, habe die JDC-Gruppe schon lange Zeit verfolgt, teilte deren Vorstandschef Sebastian Grabmaier gegenüber FONDS professionell ONLINE mit. "Wir hatten vor den Fusionen drei Wertpapierinstitute, die eine Haftungsdachlizenz gestellt haben. Das war nicht effizient. Wir sparen nun mehrere Hunderttausend Euro im Jahr und können durch die Konzentration auf ein top-organisiertes Haftungsdach gleichzeitig den angeschlossenen Partnern ein besseres Service- und Produktangebot bieten", so Grabmaier.

Auswirkungen auf die Bilanz
Das schlägt sich auch in den Geschäftszahlen von JDC für das erste Quartal nieder, dem stärksten ersten Quartal der Unternehmensgeschichte. Zum ersten Mal erzielte der Finanzdienstleister einen Konzernumsatz von über 60 Millionen Euro – genau 62,2 Millionen Euro. Der Quartalsumsatz des Segments Advisortech, der alle Plattformlösungen von JDC umfasst, stieg um 11,3 Prozent. Der Quartalsumsatz des Geschäftsbereichs Advisory mit dem Pool- und Haftungsdachbereich legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 55,9 Prozent zu.

Diese Zahlen sind laut JDC wesentlich von der Fusion der Haftungsdächer beeinflusst, die zu einer Umgliederung von Umsatz und Ertrag aus dem Advisortech- heraus hin zum Advisory-Segment führt. Für das erste Quartal 2025 bedeutete dies, dass rund 2,7 Millionen Euro des Umsatzes statt im Advisortech- im Advisory-Bereich anfielen. (jb)