Auf der Weltnaturkonferenz COP15 in Montreal hat eine Gruppe von Asset Managern und institutionellen Investoren die Gründung von "Nature Action 100" angekündigt. Die globale Initiative will Portfoliounternehmen über den kritischen Dialog verdeutlichen, wie dringend sie handeln müssen, um das Artensterben aufzuhalten, und so das "Global Biodiversity Framework" der Vereinten Nationen unterstützen.

Unter den elf Investmenthäusern der ersten Stunde von "Nature Action 100" finden sich mehrere Asset Manager, die auch hierzulande aktiv sind, etwa Axa Investment Managers, BNP Paribas Asset Management, Columbia Threadneedle Investments, Federated Hermes, Robeco und Storebrand Asset Management.

"Massive ökonomische Risiken"
"Die Biodiversität sinkt rapide. Unternehmen sind für diesen Verlust mitverantwortlich, und gleichzeitig erhöhen sich dadurch ihre Geschäftsrisiken", schreiben Harry Ashman und Joe Horrocks-Taylor, die als Responsible-Investment-Analysten bei Columbia Threadneedle arbeiten, in einem aktuellen Kommentar. Die Zerstörung der Natur, die auch eng mit dem Klimawandel zusammenhänge, birgt den beiden Experten zufolge auch wesentliche finanziellen Risiken für Vermögensverwalter.

Drei Viertel der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen mit einem Wert von 2,4 Billionen US-Dollar würden auf natürliche Weise bestäubt. Schätzungen zufolge hingen insgesamt zwischen 44 und 150 Billionen Dollar der globalen Wirtschaftsleistung von "Natursystemleistungen" ab, so Ashman und Horrocks-Taylor. "Mit dem Raubbau an der Natur gehen auch massive ökonomische Risiken einher", betonen sie.

"Privates Kapital mobilisieren"
Das neue Rahmenabkommen der Vereinten Nationen sollte rasch auf nationaler Ebene in Gesetze und Richtlinien umgesetzt werden, fordert Ingrid Kukuljan, Head of Impact & Sustainable Investing bei Federated Hermes. So würden Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Risiken und Abhängigkeiten mit Blick auf die Artenvielfalt zu bewerten und sicherzustellen, dass sie die erforderlichen Schritte unternehmen, um negative Auswirkungen zu minimieren und zu beseitigen. "Dies wiederum sollte dazu beitragen, privates Kapital zu mobilisieren und Investoren dabei zu unterstützen, Unternehmen zu identifizieren, die zur Erhaltung, zum Schutz und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt beitragen", so Kukuljan. (bm)