Allianz-Chef: Weiterer "superstarker" Monat für Pimco
Investoren greifen in Erwartung sinkender Zinsen zu Rentenfonds. Davon profitiert der Anleihen-Spezialist Pimco. Aber auch im Gesamtkonzern Allianz fielen die Quartalszahlen unerwartet erfreulich aus.
Die Allianz-Tochter Pimco ist gut ins dritte Quartal gestartet. "Im Juli hatten wir einen weiteren superstarken Monat mit Zuflüssen in Höhe von elf Milliarden Euro", sagte Allianz-Chef Oliver Bäte in einem Telefoninterview mit "Bloomberg" nach Veröffentlichung der Zahlen des Konzerns fürs zweite Quartal 2024 am Donnerstag (8.8.).
Drittkunden haben bereits in den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres für deutliche Nettozuflüsse bei Pimco gesorgt, sodass sich die Gesamtzuflüsse im ersten Halbjahr auf rund 46 Milliarden Euro belaufen; davon entfallen etwa 13 Milliarden Euro aufs zweite Quartal. Der Aufschwung nach massiven Abflüssen im Jahr 2022 wurde in den letzten drei Monaten 2023 kurz unterbrochen, als die Kunden circa drei Milliarden Euro abzogen. Anleger setzen in Erwartung sinkender Zinsen vermehrt auf Rentenfonds; davon profitiert die auf Anleihen spezialisierte Fondsgesellschaft Pimco.
Bäte setzt auf die Vermögensverwaltung, zu der auch Allianz Global Investors gehört, um das Unternehmen über das Versicherungsgeschäft hinaus zu diversifizieren. Der operative Gewinn im Asset Management stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,6 Prozent. Es herrsche Margendruck, sagte Bäte gegenüber "Bloomberg". Dies werde durch Skaleneffekte und Senkung der Kosten ausgeglichen.
Allianz will Aktienrückkauf ausweiten
Insgesamt sorgte die Allianz für eine positive Überraschung: Unter anderem wegen der teuren Überschwemmungen auf dem Heimatmarkt in den vergangenen Monaten hatten Analysten mit einem Gewinnrückgang gerechnet. Doch es kam anders: Im zweiten Quartal legte der operative Konzerngewinn dank höherer Erträge aus dem Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft sowie aus der Vermögensverwaltung auf 3,93 Milliarden Euro zu, ein Plus von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
"Selbst wenn wir uns die Ergebnisse genauer ansehen, liegen fast alle Schlüsselpunkte über dem Konsens", lobten die Analysten von Jefferies. Auch die Börse honorierte dies: In einem insgesamt schwachen Markt legten die Allianz-Aktien nach den Zahlen deutlich zu. Hinter der Kauffreude der Anleger dürfte wohl auch die Ausweitung der diesjährigen Aktienrückkäufe stehen. Die Allianz möchte nun 1,5 Milliarden Euro statt wie bisher angekündigt 1,0 Milliarden Euro in die Titel investieren. Bereits zu Beginn des Jahres hatte der Versicherer seine Dividenden-Ausschüttungsquote erhöht. (Bloomberg/fp)