Abwehrkampf: Commerzbank plant weiteren Aktienrückkauf
Die Commerzbank hat ihren Jahresausblick angehoben und bereitet im Übernahmekampf mit der italienischen Unicredit ein weiteres Aktienrückkaufprogramm vor.
Die Commerzbank hob ihre Prognose für die Erträge aus dem Kreditgeschäft sowie für den Zins- und Provisionsüberschuss leicht an und erhöhte den Ausblick für eine wichtige Kennzahl der Kapitalstärke. Die Erwartung eines weiteren Rekordgewinns wurde beibehalten.
Die Frankfurter Bank teilte außerdem mit, dass sie bei der EZB einen weiteren Aktienrückkauf in Höhe von rund 400 Millionen Euro beantragt hat, nachdem der Nettogewinn im dritten Quartal mit 642 Millionen Euro deutlich über den von Analysten geschätzten 550 Millionen Euro lag. "Wir sind überzeugt, dass wir den Gewinn in diesem Jahr erneut steigern können. Das Kundengeschäft hat sich im dritten Quartal sehr gut entwickelt", so die Vorstandsvorsitzende Bettina Orlopp am heutigen Mittwoch (6.11.).
Orlopp versucht, die Investoren davon zu überzeugen, dass die Commerzbank als eigenständige Bank besser aufgestellt ist. Die Bank hatte im September eine bessere Profitabilität und eine höhere Ausschüttung an die Anleger versprochen, nachdem sich der italienische Konkurrent einen Anteil von 21 Prozent gesichert und eine Übernahme als Option ins Spiel gebracht hatte.
Die Commerzbank bestätigte einen "Bloomberg"-Bericht, wonach Orlopp an einem Plan arbeitet, noch mehr Kapital für Ausschüttungen und Investitionen freizusetzen, indem sie das Wachstum der risikogewichteten Aktiva weiter drosselt. Orlopp will dies unter anderem durch mehr signifikante Risikotransfers und den möglichen Verzicht auf einige ertragsschwache Kunden erreichen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. (mb/Bloomberg)