Abrdn steht vor Rückkehr in Leitindex
Der einst als Aberdeen bekannte Asset Manager ringt seit geraumer Zeit mit Mittelabzügen. Die Flaute an Aktien- wie Anleihenmärkten brachte das Haus zusätzlich in Bedrängnis. Die Aktie fiel aus dem britischen Leitindex. Nun könnte eine Rückkehr anstehen.
Die börsennotierte Fondsgesellschaft Abrdn gilt als Kandidat für den britischen Leitindex FTSE 100. Das Haus mit Hauptsitz im schottischen Edinburgh würde damit nur wenige Monate nach dem Sturz aus dem britischen Aktien-Olymp wieder in die Top-Liga aufsteigen. Aufgrund anhaltender Mittelabflüsse und der eingetrübten Aussichten für die Asset-Management-Branche insgesamt hatte die Aktie des einst als Aberdeen bekannten Unternehmens deutliche Kurseinbußen hinnehmen müssen. Infolge der geschrumpften Marktkapitalisierung war das Papier im September in den FTSE 250 abgestiegen.
Nun dreht sich offenbar der Wind für die gebeutelten Schotten. "Die Risikobereitschaft der Anleger scheint trotz aller Ungewissheit zurückzukehren, was sich positiv auf die Aussichten für Arbdn auswirkt", kommentiert Susannah Streeter, Analystin der britischen Investmentplattform Hargreaves Lansdown, die Entwicklung. Insbesondere Schwellenländer stehen wieder auf der Agenda – ein Steckenpferd von Abrdn. Noch im Sommer hatten Ukraine-Krieg, Inflation und Rezessionssorgen die Laune der Investoren getrübt. Das schlug sich auch im Geschäft von Asset Managern nieder. Und Abrdn rang schon seit geraumer Zeit mit empfindlichen Mittelabzügen.
Mittelzuflüsse als Bedingung
"In den letzten Wochen scheint das Unternehmen jedoch die Wende geschafft zu haben", beobachtet Streeter. "Ein verstärktes Direktkundenangebot und ein optimiertes Sortiment sind allesamt willkommene Entwicklungen, die auch zu einer Trendwende bei den Einnahmen beitragen könnten." Das aus dem Zusammenschluss von Aberdeen und Standard Life entstandene Unternehmen müsse jedoch bedeutende und anhaltende Mittelzuflüsse erzielen, um das Risiko einer erneuten Schwäche des Aktienkurses auszuräumen, schränkt die Analystin ein. (ert)