Diversifizierung ist eine allgemein bekannte, aber zu oft missachtete Weisheit. Bei der Geldanlage gilt: Anleger sollen nicht alles auf eine Karte setzen, sondern ihr Vermögen auf unterschiedliche Asset-Klassen und Anlageregionen verteilen. Wer langfristig an den Kapitalmärkten Erfolg haben will, kommt um eine breite Streuung seiner Investments nicht herum, sagt Andrew Goldberg, Marktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in London. Dabei ist es entscheidend zu wissen, wie sich unterschiedliche Anlageklassen zueinander verhalten. Eine Grafik von J.P. Morgan Asset Management (siehe unten) versucht dies zu veranschaulichen.

Es handelt sich um eine Korrelationsmatrix der Erträge, die folgendermaßen zu verstehen ist:  Bei einem Wert von 1 zum Beispiel besteht ein vollständig positiver Zusammenhang. Steigt der Ertrag der Anlageklasse A, steigt auch der von B. Bei einem Wert von -1 fällt der Wert einer Anlageklasse, während der Wert der anderen Asset-Klasse steigt. Bei einem Wert von 0 besteht hingegen kein Zusammenhang zwischen der Wertentwicklung beider Investments.

Korrelationen der Erträge (in Euro)
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Quellen: J.P. Morgan Asset Management

"Die Grafik zeigt einen starken Gleichlauf des Aktienindex MSCI Europe mit dem amerikanischen S&P 500 (0,77) oder dem MSCI EM (0,81): Steigt oder fällt der eine, steigen oder fallen tendenziell auch die anderen Werte. Umgekehrt verhalten sich paneuropäische Anleihen: Hier gibt es eine leicht negative Korrelation zu Aktienindizes wie auch zu Rohstoffen (-0,13) oder Hedge-Fonds (-0,28). Für ein diversifiziertes Portfolio ist es wichtig, sowohl Aktien als auch Anleihen zu nutzen, da diese sich in gleichen Marktphasen unterschiedlich entwickeln können. Dies hat zwar zur Folge, dass beispielsweise bei steigenden Aktienmärkten das gut diversifizierte Portfolio nicht so deutliche Wertzuwächse erzielt wie ein reines Aktienengagement. Gleichwohl sind auf der anderen Seite die Verluste bei fallenden Aktienkursen geringer. Vor diesem Hintergrund eignen sich weltweit breit diversifizierte, also auf unterschiedliche Asset-Klassen setzende, flexible Mischfonds insbesondere für Anleger, die sich nicht täglich mit ihrem Depot auseinandersetzen möchten", so Goldbergs erklärendes Fazit. (dw)