Weitere Signa-Gesellschaften in Konkurs
Über drei weitere Gesellschaften aus dem Umfeld der Immobiliengruppe Signa wurde Insolvenz eröffnet. Es geht um Schulden in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro. Da Investoren aus Nahost Anspruch stellen, könnten die Forderungen bis auf rund eine Milliarde Euro auflaufen.
Bei Gerichten in Wien und Innsbruck wurde am Montag (29.7.) die Insolvenzeröffnung über drei Gesellschaften aus dem Umfeld der zusammengebrochenen Signa-Gruppe des Tiroler Investors René Benko bekannt gegeben. Es handelt sich um die SDS Elf GmbH mit Sitz in Wien sowie die beiden in Innsbruck angesiedelten Unternehmen SDS M2 2026 GmbH & Co KG und SDS M2 2026 GmbH.
Insgesamt könnten Gläubiger bis zu einer Milliarde Euro an Forderungen stellen. Alle drei sind Beteiligungs- oder Zwischengesellschaften, die als Bindeglieder untereinander fungieren und auf Finanzströme aus anderen Signa-Unternehmen angewiesen sind. Diese Ausschüttungen kamen angesichts der gravierenden Schieflage der Gruppe zum Erliegen.
Die SDS M2 2026 GmbH ist eine Tochtergesellschaft der insolventen Signa Holding GmbH, die zwischen der Holding und der Development Selection AG, (SDS AG, Sanierungsverfahren anhängig) steht. Ihre Aktiva sind mit nur rund 23.000 Euro überschaubar. Es soll um Passiva von über 200 Millionen Euro gehen. Sie haftet laut KSV1870 als Gesellschafterin für die Verbindlichkeiten der SDS M2 2026 GmbH & Co KG. Und deren Schulden belaufen sich wiederum auf rund 200 Millionen Euro. Allerdings sind die Gesamtverbindlichkeiten nicht geklärt.
Insbesondere ist zu beachten, dass die KG mitbeklagte Partei in dem internationalen Schiedsverfahren ist, über das sich der Staatsfonds von Abu Dhabi, Mubadala, von Benko gut 700 Millionen Euro zurückholen will. Verantwortliche der SDS-KG selbst gehen davon aus, dass die KG nicht oder zumindest nicht in voller Höhe haftet. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Mubadala in diesem Insolvenzverfahren Forderungen anmelden wird. Es wäre "wenig überraschend, wenn sich der Betrag der angemeldeten Forderungen in diesem Insolvenzverfahren knapp unter einer Milliarde Euro einpendeln würde", so Klaus Schaller, Leiter des KSV1870 in Innsbruck.
Bei der SDS Elf, ebenfalls eine reine Zweckgesellschaft, die zwischen der Signa Holding (Konkursverfahren anhängig) und der SDS AG (Sanierungsverfahren anhängig) steht, werden Schulden in Höhe von knapp 18 Millionen Euro angegeben, wobei vier Gläubiger betroffen sind. (eml)