Signa-Masseverwalter mit Klagsflut gegen Beteiligte
Norbert Abel, Insolvenzverwalter der Signa Prime, hat über zwei Dutzend Klagen beim Handelsgericht eingebracht, mit denen knapp 200 Millionen Euro für die Gläubiger eingesammelt werden sollen. Beklagt wird auch die Republik.
Bei der Abwicklung der Signa Prime, der Luxusimmobiliengesellschaft der insolventen Signa-Gruppe, hat Insolvenzverwalter Norbert Abel laut "ORF.at" bisher 27 außergerichtliche Rückzahlungen mit einem Volumen von 62,5 Millionen Euro erwirkt. Der Nettozufluss in die Insolvenzmasse liege bei 26,8 Millionen Euro.
Einen weiteren Teil an Ansprüchen im Umfang von fast 200 Millionen Euro (199,6 Mio. Euro) habe die Kanzlei in 28 Klagen am Handelsgericht Wien geltend gemacht. Darunter befinden sich laut mehreren Medienberichten auch Ansprüche an den Staat.
Republik hätte Probleme erkennen sollen
Bereits im April hatte der "Standard" berichtet, dass Abel von der Republik rund 23 Millionen Euro fordert. Dieser hätten die Probleme schon früher auffallen müssen, da die Gesellschaft um Steuerstundungen angesucht hat.
Die "Presse" zählt etliche weitere Personen und Organschaften – Banken, Wirtschaftsprüfer, Versicherer, ehemalige Signa-Manager und Stiftungen – auf, bei denen der Insolvenzverwalter Geld einklagt. Auf der Liste stehen demnach der Ex-RBI-Chef und Ex-Signa-Aufsichtsrat Karl Sevelda, die Ex-Signa-Manager Timo Herzberg und Manuel Pirolt, die Wirtschaftsprüfungskanzlei TPA (120.000 Euro), Elbtower-Architekt David Chipperfield, die RAG-Stiftung (8,3 Millionen Euro) oder die Ingbe-Stiftung (15,2 Millionen Euro).
Bereits bezahlt haben laut "Presse" die Wirtschaftsprüfung KPMG (819.000 Euro) und die Landesbank Hessen-Thüringen (26,47 Millionen Euro) sowie die Bayerische Landesbank (2,1 Millionen Euro). (eml)