Rechnung nicht bezahlt – Vertriebsverbot für sechs Fonds in Österreich
Insgesamt sechs Fondsprodukten hat die FMA eine Vertriebsuntersagung erteilt. Vier von Axa Real Estate IM und zwei von Eurazeo. Der Grund ist ungewöhnlich: Es geht um nicht bezahlte Aufsichtskosten.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum die Aufsicht den Vertrieb eines Fonds abdrehen kann. Auch übersehene Mahnungen gehören dazu. Am Mittwoch (23.7.) erteilte die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) in Wien insgesamt sechs ausländischen Vehikeln mit Österreich-Erlaubnis hierzulande ein Vertriebsverbot: vier von Axa Real Estate Investment Managers SGP und zwei weiteren von Eurazeo Global Investor.
Für die Produkte wurden vorgeschriebene Aufsichtskosten nicht bezahlt, wie die Behörde mitteilt. Die Gesellschaften würden in solchen Fällen stets gemahnt, bevor es zu harten Schritten kommt. Um viel Geld geht es jedenfalls nicht.
Aufsichtskosten
Gemäß Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz (AIFMG) müssen die Fondsgesellschaften verschiedene Gebühren an die österreichische Aufsicht bezahlen. Laut FMA verletzten die Gesellschaften die Kostenvorgaben nach § 31 Absatz 4. Diese gelten für EU-AIF mit Zulassung in einem anderen Mitgliedstaat, die auch in Österreich angeboten werden.
Konkret geht es um einen Obolus von 600 Euro für die laufende Überwachung gewisser Pflichten (hat das Produkt mehrere Teilfonds, erhöht sich der Betrag um je 200 Euro). Zahltermin ist der Jahresbeginn – spätestens aber 15. Jänner. Eine nicht fristgerechte Entrichtung ist ein Vertriebsuntersagungsgrund. Ebenso verlangt die Aufsicht laut dem Paragrafen von EU-AIF einmalig für die Bearbeitung der Unterlagen zum Österreich-Vertriebsstart 1.100 Euro (für jeden weiteren Teilfonds plus 220 Euro).
Administratives Versehen
Ein Axa-Sprecher betonte, es handle sich um ein "rein administratives Versehen unsererseits in Bezug auf die Zahlung der jährlichen Registrierungsgebühren". "Wir behandeln diese Angelegenheit mit Priorität und stehen in Kontakt mit der FMA, um die Situation so schnell wie möglich zu klären", so der Sprecher. Eurazeo antwortete vorerst nicht.
Betroffen sind Anteile der von Axa Real Estate Investment Managers SGP verwalteten vier AIF "Axa Core Europe Fund Feeder S.C.A., Sicav-Raif", "Axa Core Europe Fund S.C.S., Sicav-Sif", "Axa Logistics Europe Fund S.C.A. Sicav-Raif" und "Infrastructure Finance SCS-SIF – European Infra Senior (Floating) 2". Dazu kommen zwei Fonds von Eurazeo Global Investor: der "Eurazeo Digital IV – Compartment I" und der "Eurazeo Growth Fund IV – Compartment I". (eml)















