N26: Investoren drängen auf Rücktritt der Chefs
Die Digitalbank N26 hat offensichtlich erneut Ärger mit der Bafin: Die deutsche Finanzaufsicht bemängelt "Bloomberg"-Informationen zufolge interne Kontrollen des Instituts. Der Druck auf das Gründer-Duo steigt.
Mehrere Investoren der Neobank N26 drängen die beiden Co-Chefs Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal zum Rücktritt, nachdem die deutsche Finanzaufsicht Bafin erneut Mängel bei dem Institut festgestellt hat. Das erfuhr die Nachrichtenagentur "Bloomberg" von mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
Wie zu hören ist, haben einige Investoren angeboten, auf Teile ihrer Gewinne zu verzichten, falls die beiden Gründer ersetzt werden. Stalf und Tayenthal stünden dem Vorschlag nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. Ein strittiger Punkt sei jedoch weiterhin, ob sie dem Aufsichtsrat von N26 beitreten würden, sagten die Personen. Stalf und Tayenthal verfügen über Sonderstimmrechte, die Entscheidungen gegen sie erschweren.
Womöglich rückt erneut ein Sonderbeauftragter ein
Hintergrund sind neue Schwächen in den internen Kontrollen von N26, die in einem Bafin-Bericht aufgeführt sind. Das Unternehmen muss der Aufsicht bis Ende des Monats einen detaillierten Plan zur Behebung dieser Mängel vorlegen. Die Bundesanstalt könnte erneut einen Sonderbeauftragten einsetzen, habe darüber aber noch nicht entschieden, so die Quellen. Vertreter von N26 und der Bafin lehnten eine Stellungnahme ab. Das "Manager Magazin" hatte zuerst über die Gespräche berichtet.
N26 ist die größte reine Digitalbank mit Sitz in Deutschland und wickelt nach eigenen Angaben jährlich mehr als 140 Milliarden Euro in 24 europäischen Märkten ab. 2021 verhängte die Bafin eine Obergrenze für die Neukundengewinnung, um das Unternehmen zu bewegen, seine Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche zu verstärken. In der Folge investierte die Bank massiv in ihre Kontrollsysteme, was zu einem Jahresverlust von 213 Millionen Euro im Jahr 2023 beitrug. Die Bafin hob die Wachstumsobergrenze vor einem Jahr auf.
Reduzierte Bewertung
N26 erwägt eine neue Finanzierungsrunde zu einer reduzierten Bewertung, die es einigen seiner bestehenden Investoren, darunter Coatue Management, Third Point und Dragoneer Investment Group, ermöglichen könnte, einen Teil ihrer Investitionen wieder hereinzuholen. (Bloomberg/fp)















