Fondspolicenspezialist: Luxemburger Aufsicht droht mit Lizenzentzug
Die Luxemburger Finanzaufsicht CAA hat die Vermögenswerte der FWU Life Insurance Lux (FLL) eingefroren. Die Tochter der deutschen FWU kann die Solvenzanforderungen nicht mehr erfüllen. Präsentiert der Fondspolicenspezialist keinen vernünftigen Sanierungsplan droht der Entzug der Lizenz.
Neues von der FWU-Gruppe: Die luxemburgische Versicherungstochter FWU Life Insurance Lux (FLL) hat wie die deutsche Holding FWU Insolvenz angemeldet und die luxemburgische Finanzaufsicht CAA am 19. Juli informiert, dass sie nicht länger die gesetzlichen Anforderungen an die Solvabilitätsquote (SCR) erfüllt. Das berichtete die CAA am Mittwoch (24.7.).
Als Konsequenz aus der Mitteilung der FLL hat die Aufsicht am Dienstag (23.7.) die Vermögenswerte der auf fondsgebundene Versicherungen spezialisierten Gesellschaft eingefroren. Kunden kommen nicht mehr an ihr Geld, darunter auch viele deutsche Verbraucher. Zudem muss die FLL binnen eines Monats einen realistischen Plan vorlegen, um innerhalb von drei Monaten die Mindestkapitalanforderung zu erfüllen. Andernfalls droht die CAA mit dem Verlust der Geschäftserlaubnis.
Probleme wegen Alt-Kunden
Bereits am Dienstag teilte die in München ansässige Mutter FWU mit, dass sie einen Insolvenzantrag gestellt hat. In der Pressemitteilung begründete sie den Schritt mit Überschuldung. Der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) zufolge sind die Finanzschwierigkeiten der FLL der Hauptgrund dafür: Diese kann die Solvenzanforderungen nicht erfüllen, da sie nicht mehr genügend Eigenmittel habe, um Beitragserhalt-Garantien für Alt-Kunden zu stemmen, die der Versicherer in der Vergangenheit gegeben hatte.
Ferner hatte die CAA der FLL bereits am 3. Juli das Neugeschäft untersagt, die ihre Produkte auch in Deutschland vertreibt – wohl daher schreibt die FWU auf ihrer deutschen Internetseite, dass sie kein Neugeschäft mehr mache. Weil die Mutter für die FLL die IT stellt und die Kapitalanlagen managt, brachen ihr Einnahmen weg, was wiederum der Hauptgrund für die Insolvenz ist, schreibt die "SZ".
Österreich-Tochter offenbar gesund
Wie es mit der FWU weitergeht, ist unklar. Sie braucht dringend frisches Kapital. Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge wäre der Verkauf der Österreich-Tochter FWU Life Austria eine Option, die als wirtschaftlich gesund gilt. Aber auch sie hat aufgrund der Probleme des Konzerns zumindest vorübergehend bis September das Neugeschäft eingestellt. (jb)