KI für die Geldanlage? Finanzaufsicht warnt
Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man sich nicht auf Empfehlungen eines frei zugänglichen KI-Tools verlassen sollte, bevor man Geld investiert. Die EU-Behörde ESMA sieht sich dennoch genötigt, Privatanleger entsprechend zu sensibilisieren.
Die europäische Wertpapier- und Finanzmarktaufsicht ESMA rät Verbrauchern zu einem bedachten Umgang mit künstlicher Intelligenz bei der Geldanlage. "KI-Tools können in vielen Bereichen wertvolle Unterstützung leisten, sie sind jedoch auch mit einer Reihe von Risiken verbunden", mahnt die Pariser Behörde in einem Hinweisschreiben. "Trotz ihres innovativen Potenzials können KI-Tools Tipps geben, die unzutreffend oder irreführend sind und die zu schlechten Anlageentscheidungen und erheblichen finanziellen Verlusten führen können."
Die ESMA empfiehlt Verbrauchern, sich bei Anlageentscheidungen nicht alleine auf öffentlich zugängliche KI-Werkzeuge zu verlassen. "Nutzen Sie diese Tools als eine von vielen Quellen und überlegen Sie, eine Fachkraft hinzuzuziehen, die über die entsprechende Zulassung/Erlaubnis verfügt", appelliert die Wertpapieraufsicht. Sie rät zudem, öffentlich zugänglichen KI-Tools keine personenbezogenen Daten anzuvertrauen, etwa Name, Alter, Geschlecht, Kontaktdaten oder Angaben zur finanziellen Situation. Die Behörde warnt insbesondere vor Betrugsmaschen, die schnellen Reichtum versprechen: "Seien Sie skeptisch, wenn hohe Renditen durch KI-basierte Strategien in Aussicht gestellt werden!"
Keine behördliche Überwachung
Verbraucher sollten bedenken, dass Online-KI-Tools nicht durch Finanzaufsichtsbehörden zugelassen oder beaufsichtigt seien. "Als Anleger sind Sie nicht in gleicher Weise geschützt, wie wenn Sie Dienstleistungen von zugelassenen Wertpapierfirmen in Anspruch nehmen", betont die ESMA. "Beispielsweise sind öffentliche Online-KI-Tools in keiner Weise verpflichtet, in Ihrem bestmöglichen Interesse zu handeln und eine auf Ihre persönlichen Umstände zugeschnittene Beratung zu leisten." (fp)