Investor Ronny Pecik wegen Bestechung angeklagt
Die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat einen Strafantrag gegen den Investor Ronny Pecik wegen Bestechung von Thomas Schmid, damaliger Kabinettschef und Generalsekretär im Finanzministerium, eingebracht.
In einem Verfahrensstrang des Casinos-Austria-Verfahrens (CASAG) erhebt die WKStA Anklage gegen Investor Ronny Pecik. Ihm wird vorgeworfen, dem früheren Spitzenbeamten Thomas Schmid unentgeltlich seine Luxusautos zur Verfügung gestellt und zehn maßgeschneiderte Anzüge besorgt zu haben, um im Gegenzug von Ex-Finanzminister Hans Jörg Schelling bevorzugt behandelt zu werden, wie die WKStA am Montag mitteilte. Sie schätzt den Gesamtwert der Gefälligkeiten auf 17.300 Euro.
Ein Anwalt von Pecik wies die Vorwürfe in einer E-Mail zurück. Bereits 2023 hatte Peciks Anwalt gegenüber dem Standard erklärt, dass die Nutzung der Autos, darunter ein Porsche, durch Schmid für seinen Mandanten von Vorteil gewesen sei, weil dadurch Schäden durch Standzeiten vermieden worden seien. Obwohl Pecik bei der Vermittlung des Schneiders geholfen habe, habe der Geschäftsmann nicht gewusst, dass Schmid die Anzüge nicht selbst bezahlt habe, so der Anwalt.
Bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe
Das Strafmaß für Vorteilszuwendung liegt bei bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe. Teileingestellt wurden die Ermittlungen zu weiteren Vorwürfen gegen Pecik; "mangels Nachweisbarkeit der subjektiven Tatseite" wie es bei der WKStA heißt. Pecik, der vom Elektriker zum Optionenhändler und später zum Selfmade-Finanzier aufstieg, hat sich in Österreich einen Namen wegen gewagter Wetten auf große börsennotierte Unternehmen wie S Immo, Immofinanz oder Telekom Austria gemacht.
Die korrespondierenden Ermittlungen gegen Thomas Schmid wegen Vorteilsannahme wurden eingestellt. Schmid erhielt im November 2024 den Kronzeugenstatus. (eml/Bloomberg)