Die Unicredit arbeitet weiter an einer Übernahme der Commerzbank. Daher hat die italienische Großbank ihren Einstieg beim zweitgrößten deutschen Kreditinstitut dem Bundeskartellamt zur Prüfung angemeldet. Das Kartellamt untersuche nun die Auswirkungen eines Erwerbs einer Minderheitsbeteiligung an der Commerzbank durch die Unicredit auf den Wettbewerb, sagte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch (26.2.) laut der Nachrichtenagentur "Reuters".

Demnach hat die Unicredit die Übernahme eines Anteils von bis zu 29,99 Prozent an der deutschen Bank angemeldet. Auch die bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Aufsichtsbehörden für die Bankenaufsicht nehmen die Pläne unter die Lupe. Die EZB plant offenbar, dem italienischen Kreditinstitut grünes Licht für den Einstieg bei der Commerzbank zu geben, berichtet "Reuters" unter Berufung auf einen Insider. 

Kein Kommentar von der EZB
Die bei der EZB angesiedelte Bankenaufsicht werde ihre Analyse zu den Auswirkungen der Übernahme Anfang März beenden und den Boden für eine Zustimmung bereiten, sagte ein Insider gegenüber "Reuters". Das jüngste Briefing zu der Transaktion sei positiv ausgefallen. Die EZB wollte die Angaben gegenüber der Agentur nicht kommentieren.

Das Vorhaben der Unicredit könnte auch ein Fall für die EU-Kommission werden. Doch dies würde erst dann kommen, wenn die Unicredit nach der Kontrolle über die Commerzbank greifen sollte. Die Prüfung der Minderheitsbeteiligung liegt beim Bundeskartellamt. Die Behörde hat nun bis zu einem Monat Zeit für eine erste Untersuchung der Pläne. (jb)