Die britische Finanzaufsicht FCA ist zusammen mit acht weiteren Aufsichtsbehörden aus Australien, Kanada, Hongkong, Italien und den Vereinigten Arabischen Emiraten gegen kriminelle Finfluencer vorgegangen. Im Rahmen der von der Polizei unterstützten Aktion, die am 2. Juni startete, wurden drei Personen in Großbritannien festgenommen, vier weitere wurden zu einem Gespräch gebeten und gegen drei andere wurden Ermittlungen gestartet, wie die FCA am Freitag (6.6.) mitteilte. Namen wurden nicht genannt. Ferner hat die FCA 50 Abmahnungen und sieben Unterlassungsaufforderungen an unbefugt agierende Promoter verschickt.

Finfluencer sind Social-Media-Persönlichkeiten, die ihre Plattform nutzen, um Finanzprodukte zu bewerben und Erkenntnisse und Ratschläge mit ihren Followern zu teilen, so die FCA. Viele handeln dabei rechtmäßig und verstoßen nicht gegen Gesetze. Andere wiederum bewerben Produkte oder Dienstleistungen illegal und ohne Genehmigung in Online-Videos und -Posts und täuschen dabei – oft fälschlicherweise – einen verschwenderischen Lebensstil vor, um Erfolg zu propagieren.

Prozess gegen Reality-TV-Stars
Die britische Aufsicht beobachtet das in den vergangenen Jahren stark gestiegene Interesse an Finanzinhalten auf Social-Media-Plattformen wie Instagram und Tiktok genau. Im vergangenen Sommer erhob sie daher bereits Anklage gegen mehrere Reality-TV-Stars und Influencer wegen der Förderung des Devisenhandels. Diese plädierten auf nicht schuldig, ein Prozess ist für 2027 angesetzt.

"Unsere Botschaft an Finfluencer ist klar und deutlich: Sie müssen verantwortungsvoll handeln und Finanzprodukte nur dann bewerben, wenn sie dazu befugt sind, andernfalls müssen sie mit Konsequenzen rechnen", sagte Steve Smart, Co-Leiter für Durchsetzung und Marktaufsicht der FCA. (jb/Bloomberg)