Zwei globale Riesen mit neuen Rüstungs-ETFs
Die globalen Vermögensverwalter intensivieren ihren Wettlauf bei den Rüstungs-Produkten. Diesmal treten die Riesen Amundi und Blackrock nahezu zeitgleich an.
Amundi erweitert das Angebot an Sektor-ETFs mit dem Listing des Amundi Stoxx Europe Defense UCITS ETF. Investiert wird in Aktien aus dem europäischen Verteidigungssektor, wie der französische Asset Manager mitteilt.
Der ETF bildet den Stoxx Europe Total Market Defense Capped Index ab und wählt europäische Unternehmen aus, "die nachweislich im Verteidigungsbereich tätig sind", heißt es in einer Aussendung. Amundi hat bereits vor zwei Jahren den aktiven CPR European Strategic Autonomy aufgelegt und kündigte unlängst gegenüber der Redaktion mehrere neue aktive und passive Produkte in dem Sektor an. So soll in einigen Wochen unter den aktiven Produkten ein neuer Fonds unter dem Titel "Rearm Europe" dazukommen.
Amundi und Blackrock im Konkurrenzkampf
Beim soeben lancierten Amundi Stoxx Europe Defense UCITS ETF setzen die Franzosen genauso wie die US-Konkurrenz auf geringe Kosten. Die Verwaltungsgebühr liegt bei 35 Basispunkten; keinen Punkt höher als beim neuen Produkt von Blackrock. Die Amerikaner vertreiben bereits globale Produkte wie einen Aerospace & Defence ETF, können sich aber nicht dem Drive entziehen, der in Europa durch den Anstieg der Militärinvestitionen entsteht. Daher wird die Produktwelt nun um den iShares Europe Defence UCITS ETF (ISIN: IE000IAXNM41) erweitert, wie Blackrock mitteilt.
Der Fonds bildet den Stoxx Europe Targeted Defence Index ab und sei auf eine "gezielte Exponierung gegenüber europäischen Rüstungsunternehmen" ausgelegt, heißt es bei Blackrock.
Militärausgaben in Europa steigen stark an
Laut Blackrock haben die Nato-Staaten ohne Amerika zwischen 2022 und 2023 ihre Militärausgaben um 68 Milliarden Dollar oder 19 Prozent erhöht. Die Prognosen gehen von weiteren substanziellen Steigerungen aus.
Diesen März hat die EU-Kommission ihr "Rearm Europe"-Konzept präsentiert, das 800 Milliarden Euro für die Verteidigungsfähigkeit des Kontinents mobilisieren soll. Zudem haben die EU und Großbritannien im Mai eine Sicherheits- und Verteidigungspartnerschaft unterzeichnet. Im Juni dürften die Nato-Staaten eine Ausweitung ihrer Rüstungsausgaben von derzeit angestrebten zwei Prozent des BIP auf drei oder 3,5 Prozent und mehr vereinbaren. (eml)