Zu wenig Nachfrage: Gender-Equality-Fonds verschwindet vom Markt
Vor knapp fünf Jahren lancierte Robeco einen Publikumsfonds, der auf das Thema der Geschlechtergleichheit setzte. So richtig zündete die Idee aber nicht. Jetzt wird das Portfolio auf eine andere Nachhaltigkeitsstrategie des Hauses verschmolzen.
Der gut 60 Millionen Euro schwere Aktienfonds Robeco Global Gender Equality wird am 25. Juni auf den fast doppelt so großen Robeco Global SDG Equities verschmolzen. Das geht aus einer Anlegerinformation hervor.
Der Rotterdamer Asset Manager begründet die Fondsfusion mit drei Punkten. Neben Größenvorteilen und besseren "Möglichkeiten zur Diversifizierung der Anlagen des aufnehmenden Teilfonds" wird auch ein "Mangel an zu erwartendem künftigen Wachstum für den aufgehenden Teilfonds" genannt. Auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE teilte der Anbieter zudem mit, man erwarte sich durch die Fondsverschmelzung Effizienzvorteile, die die künftigen Wachstumsaussichten verbesserten. Robeco überprüfe die Produktpalette kontinuierlich, um sicherzustellen, dass sie die Nachfrage der Kunden bediene.
Geschlechtergleichheit hier, Entwicklungsziele dort
Der Anbieter weist in der Anlegermitteilung auf einige Unterschiede zwischen den beiden Fonds hin, etwa mit Blick auf die Anlagepolitik. Ein "primäres Ziel" des Robeco Global Gender Equality sei es, "durch Anlagen in führende Akteure im Bereich Geschlechtergleichheit in Kombination mit nachhaltigen Geschäftspraktiken einen positiven gesellschaftlichen Einfluss auszuüben". Der Robeco Global SDG Equities hingegen wolle die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen fördern. Der SDG-Fonds ist, anders als die Gender-Equality-Strategie, nach Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung eingestuft, erfüllt also höhere ESG-Standards.
Neben dem aktiv verwalteten Robeco-Fonds gibt es zwei ETFs mit Vertriebszulassung in Deutschland und Österreich, die mit dem Schlagwort "Gender Equality" im Namen werben: den UBS Global Gender Equality UCITS ETF, der rund 260 Millionen Euro verwaltet, und den knapp 70 Millionen Euro schweren Amundi Global Gender Equality UCITS ETF. (bm)