Die volatilen Märkte im zweiten Quartal haben für zahlreiche Änderungen im Ranking der Topseller-Mischfonds gesorgt. "Offensiv aufgestellte Fonds mit hohem US-Aktienanteil gerieten zuerst unter Druck, während der anhaltend schwächelnde US-Dollar als zusätzlicher Ballast wirkte", erinnert sich Max Dundar, Portfoliomanager beim Kölner Vermögensverwalter Rheinische Portfolio Management (RPM), der die Bestseller im freien Finanzvertrieb quartalsweise einem quantitativen Rating unterzieht. "Die anschließende V-förmige Erholung erwischte viele Fondsmanager ebenfalls auf dem falschen Fuß", so Dundar.

Der Siemens Balanced rückte im aktuellen Scoring in die Spitzengruppe vor. "Ein robustes 'Global Titans'-Portfolio und eine schlanke Kostenstruktur reichten dafür aus", erläutert der RPM-Portfoliomanager. "Ebenfalls im Scoring aufgestiegen ist der Schroder ISF Global Multi-Asset Balanced, der sein US-Dollar-Exposure vollständig abgesichert hat."


Die zehn Bestseller mit dem höchsten Rang im RPM-Scoring inklusive der wichtigsten Stärken und Schwächen der Fonds finden Sie in der Bilderstrecke oben – einfach durchklicken!


Dafür mussten der Phaidros Balanced sowie der FvS Multiple Opportunities das Feld räumen. Vor allem das Flaggschiff des Vermögensverwalters Flossbach von Storch habe kaum von der Markterholung im Mai profitieren können und daher im zweiten Quartal per Saldo das schwächste Ergebnis der bisherigen Top-Ten-Fonds geliefert, so Dundar.

Quantitatives Scoring-Modell
Das Team von RPM analysiert die Bestseller unter den VV-Fonds regelmäßig, weil es mit genau diesen Produkten eine standardisierte Fondsvermögensverwaltung für den deutschen Markt bestückt. Die "Topseller Select Strategie Defensiv" hat den Anspruch, die zehn besten Verkaufsschlager in einem Produkt zu bündeln. "Unser Universum besteht aus Topsellern, die im Wesentlichen zwei Bedingungen erfüllen: Sie müssen seit mindestens drei Jahren am Markt sein und einen vermögensverwaltenden Ansatz verfolgen. Reine Aktien- oder Rentenfonds bleiben also außen vor", sagt RPM-Gründer Christian Roch. Um zu sehen, welche Fonds gerade angesagt sind, analysiert RPM Topseller-Listen verschiedener Maklerpools, Finanzvertriebe, Direktbanken und Online-Broker. Auch die halbjährliche Bestseller-Auswertung von FONDS professionell Deutschland findet dabei Beachtung.

Die Entscheidung, welche zehn Fonds gleichgewichtet im Portfolio landen, fällt nach einem rein quantitativen Scoring-Modell. Dort fließen neben der Performance über drei Jahre vor allem Kennzahlen wie die Information Ratio, der maximale Verlust und die Volatilität ein. Berücksichtigt werden außerdem das Momentum und das Verhalten des Fonds in verschiedenen Marktphasen. "Jedes Quartal überprüfen wir, ob unser Portfolio noch mit den Top Ten aus dem Scoring übereinstimmt", sagt Roch. (bm)