UBS bietet Rücknahme der Greensill-Fonds der Credit Suisse an
Die Schweizer Großbank erbte mit der Credit-Suisse-Übernahme zahlreiche Probleme. Unter eines will die UBS nun einen Schlussstrich ziehen: Die Anleger der mit Greensill aufgelegten Lieferketten-Fonds sollen ihre Anteile zurückgeben können.
Die Schweizer Großbank UBS unterbreitet den Anteilseignern der Supply-Chain-Finance-Fonds ein Rücknahmeangebot. Die Portfolios mit Fokus auf die Lieferketten-Finanzierung hatte die Credit Suisse mit dem Investmenthaus Greensill Capital aufgelegt. Die Fonds waren mit dem Zusammenbruch von Greensill ins Straucheln geraten. Die Credit Suisse musste im März 2021 die Anteilsausgabe und -rücknahme einfrieren und dann die Auflösung einleiten. Der Skandal war eines der Probleme der Credit Suisse, die letztendlich zu der Notübernahme des Instituts durch die UBS führten.
Die UBS bietet den Anlegern nun die Rücknahme der Anteile zu 90 Prozent des Nettoinventarwerts zum Stichtag 25. Februar 2021 an. Abgezogen würden alle Zahlungen, die die Investoren seither erhalten haben, teilte die UBS mit. Das Angebot läuft bis zum 31. Juli 2024. Neben der Credit Suisse hatte auch das Schweizer Fondshaus GAM mit Greensill Fonds aufgelegt, was die Probleme der Gesellschaft verschärft hatte.
Pleite mit weitreichenden Folgen
Die UBS will nun augenscheinlich zeitig einen Schlussstrich unter das Drama setzen. "Das Angebot soll den Fondsanlegern Sicherheit, einen beschleunigten Ausstieg aus ihren Positionen und ein hohes Maß an finanzieller Entschädigung geben", heißt es in der Mitteilung. "Es ermöglicht ihnen frühzeitig aus ihren Positionen auszusteigen, statt auf Ausschüttungen im Rahmen des laufenden Liquidationsverfahrens zu warten."
Für das Rücknahmeangebot stellt die Schweizer Großbank 900 Millionen US-Dollar zurück. Das Institut erwarte trotz der Rückstellung "keine wesentlichen Auswirkungen auf das Finanzergebnis oder das harte Kernkapital", heißt es in der Mitteilung weiter. Der Niedergang des Greensill-Konglomerats führte auch zur Pleite der Greensill Bank, die in Deutschland unter Privatkunden und Kommunen Einlagen eingesammelt hatte. Während Retailsparer ihr Geld vom Einlagensicherungsfonds sowie der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken zurückerhielten, blieben viele Gemeinden und öffentliche Einrichtungen auf ihren Verlusten sitzen. (ert)