Trade Republic nun mit automatischer KESt-Abfuhr
Ausländische Broker haben in Österreich begrenzte Chancen auf größere Marktanteile, solange sie nicht die Kapitalertragsteuer (KESt) der Kunden automatisch ans Finanzamt abführen. Trade Republic macht nun den Schritt und wird steuereinfach.
Der deutsche Online-Broker Trade Republic bietet seine Dienste in Österreich in steuereinfacher Form an, das heißt, die KESt wird, wie bei österreichischen Banken und Brokern, automatisch an das Finanzamt abgeführt. Damit entfällt für Kunden der Aufwand, die Auslandserträge in einer eigenen Steuererklärung zu deklarieren.
Zudem hat Trade Republic in Österreich ein neues Girokonto mit österreichischer IBAN aufgelegt. Das Institut mit deutscher Banklizenz führt eine Zweigniederlassung in Österreich. Das Girokonto beinhaltet eine Karte, bei der laut den Angaben Abhebungen ab 100 Euro kostenfrei sind.
Marketing
Mit weiteren Marketingmaßnahmen soll das Geschäft ausgebaut werden: Laut Mitteilung schreibt das Unternehmen ein Prozent der Kartenzahlungen für einen Sparplan gut. Das Guthaben auf dem Girokonto werde mit aktuell 2,25 Prozent pro Jahr verzinst. Die bisherige Obergrenze dafür von 50.000 Euro entfalle. Die Einlagen liegen nicht bei Trade Republic, sondern "bei Partnerbanken wie Deutsche Bank, JP Morgan oder HSBC", wie es heißt. Es gilt die europäische Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro (in Spezialsituationen 500.000 Euro).
Die nun eingeführte Steuereinfachheit ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für ausländische Anbieter in Österreich. Anleger bei österreichischen Banken und Brokern müssen sich keine Papierschlacht mit dem Finanzamt wegen der KESt liefern. Ihr Institut berechnet den abzuführenden Betrag und führt ihn an das Finanzamt ab. Ausländische Neobanken und Broker machen das meist nicht. Ihre Kunden müssen die Erträge in einer eigenen Einkommensteuererklärung dem Finanzamt übermitteln. Das tun sich nur wenige Anleger an. (eml)