Scope-Rating: Fonds von Starmanager stürzt ab
Die Analysten von Scope haben bei der monatlichen Überprüfung ihrer Fondsratings wieder zahlreiche Noten angepasst. Bei den Herabstufungen hat es das milliardenschwere Portfolio eines bekannten Fondsmanagers erwischt – das jetzt sogar die schlechteste Bewertung der Notenskala trägt.
Die Fondsanalysten von Scope haben erneut die Noten von mehr als 7.000 Fonds überprüft. Diesmal bekamen 300 Produkte ein Upgrade, 225 ein Downgrade. Erstmals bewertet wurden 21 Portfolios, davon erhielten lediglich drei aktiv verwaltete Sondervermögen ein Top-Rating von "A" oder "B" auf der Scope-Skala von "A" bis "E".
Einer der Fonds, für die es abwärts ging, ist der 6,8 Milliarden Euro schwere Fundsmith Equity Fund der britischen Boutique Fundsmith. Der von Starmanager Terry Smith gemanagte Aktienfonds ist sogar am Ende der Ratingskala bei einem "E" angekommen, nachdem er bis Frühjahr 2023 überwiegend mit einem "A"-Rating reüssieren konnte.
"Ob es das große Volumen ist, das den globalen Aktienfonds nach unten zieht, sei dahingestellt. Fakt ist, dass der Fonds seit dem Frühjahr 2023 beschleunigt Ratingpunkte verliert", kommentiert Scope-Analyst Florian Koch. Ein Blick auf die Zehn-Jahres-Performance verrate, wie außergewöhnlich der Fonds einst war: "10,2 Prozent erwirtschaftete er im Mittel pro Jahr. In den vergangenen fünf Jahren waren es nur noch 5,8 Prozent p.a. – deutlich unter dem Durchschnitt der Peergroup, die 9,0 Prozent zulegte. Auch alle betrachteten Risikokennzahlen sind höher als die Vergleichsgruppe", so Koch.
First Eagle Amundi International Fund zeigt Durchhaltevermögen
In die andere Richtung ging es dagegen für den First Eagle Amundi International Fund, der sich laut Koch in die Spitzengruppe der dynamischen globalen Mischfonds gekämpft hat. Das Durchhaltevermögen werde nun mit Note "A" belohnt. Bei der Rendite liege das Produkt auf mittlere und lange Sicht weit vor seiner Peergroup. In den vergangenen fünf Jahren etwa legte es um 9,1 Prozent p.a. zu, während die Konkurrenz im Mittel nur auf 6,2 Prozent p.a. kam. Nicht minder beeindruckend sei das Risikoprofil über diesen Zeitraum. Der maximale Verlust, sechs Monate rollierend, lag in den vergangenen fünf Jahren bei nur minus 8,1 Prozent. In der Peergroup hingegen liegt der Wert bei minus 13,8 Prozent.
"Einzig die Gebührenbelastung ist mit laufenden Kosten von 2,27 Prozent unerquicklich. Unterbewertete Aktien stehen im Zentrum der Anlagestrategie, typisch ist die Beimischung von Gold und entsprechenden Tracker-Wertpapieren, die im Regelfall rund zehn Prozent des Fondsvermögens ausmachen", merkt Koch an.
The Colchester Local Markets Bond mit klaren regionalen Vorlieben
Den Rentenfonds The Colchester Local Markets Bond bewertet Scope erst seit etwas mehr als einem Jahr. Zu Beginn trug der Fonds für Schwellenländeranleihen in Lokalwährung einige Monate ein "A"-Rating, danach die meiste Zeit ein "B"-Rating. Jetzt hat er die Spitzennote zurückerobert. "Aktuell zählen Staatsanleihen aus Brasilien, Mexiko und Südafrika zu den wichtigsten Positionen im Portfolio: Gegenüber der Benchmark des Fonds sind sie deutlich übergewichtet. An Zinspapieren aus China und Indien hat das Portfoliomanagement dagegen aktuell kein Interesse", schreibt der Scope-Experte dazu.
In den vergangenen drei Jahren steigerte der Fonds seinen Wert um 5,1 Prozent p.a., die Peergroup erzielte ein Plus von lediglich 3,4 Prozent. Der Preis für die höhere Rendite: Der Anteilswert des Colchester-Portfolios schwankte deutlich stärker als beim durchschnittlichen Konkurrenten.
Tabellarische Übersicht
Wenn Sie wissen möchten, welche anderen großen Fonds ein Upgrade beziehungsweise ein Downgrade bekommen und welche Investmentprodukte bei der erstmaligen Bewertung von Scope eine Top-Note erhalten haben, klicken Sie sich einfach durch die Tabellen oben! (fp)
Zur Ratingmethodik: Das Scope-Fondsrating bewertet die Qualität eines Fonds innerhalb seiner Vergleichsgruppe. Das Rating reflektiert unter anderem die langfristige Ertragskraft und die Stabilität der Fondsperformance sowie das Timing- und das Verlustrisiko. Das System umfasst fünf Ratingstufen – von "A" bis "E". Als Top-Noten gelten "A" und "B". Ein qualitatives Rating, das eine tiefgehende Einsicht in die Arbeitsprozesse voraussetzt, wird nur im Auftrag der jeweiligen Fondsgesellschaft vorgenommen. Für Fonds mit einer Historie von über 60 Monaten wird von Scope ohne Auftrag ein rein quantitatives Rating ermittelt.















